Eigentlich wollte ich den Titel «Entenalarm am Murtensee» verwenden, nur hätte ich dann vermutlich eine falsche Leserschaft angezogen. Aber der Titel würde passen zu der neuen Bestätigungswelle des Rock The Lakes, welches vom 18.08.23-20.08.23 wieder am Ufer des Murtensees, in seine zweite Ausgabe startet. Entenalarm deshalb, weil eine der neuen Bands auf dem Billing Alestorm heisst und bestimmt wieder ihr Maskottchen auf die Bühne stellen wird. Mit Alestorm wird der Partyfaktor definitiv wieder etwas in die Höhe geschraubt. Und alle die nicht Kiel geholt werden möchten, werden da bestimmt zusammen mit der Band steil gehen. Wie so oft in der Vergangenheit, wo Alestorm draufsteht, ist auch Gloryhammer drin, so auch am Rock The Lakes.

Grund dafür ist natürlich der Alestorm Sänger und Gloryhammer Keyboarder Christopher Bowes, der in beiden Bands aktiv ist.

Vor etwas mehr als einem Jahr machten die Schotten von sich reden, als sie relativ ungalant «unseren» Schweizer Thomas Winkler a.k.a. Angus McFife vor die Tür setzten und mit dem Zyprioten Sozos Michael austauschten, auch mussten sie sich gegen einen unschönen Mailverlauf zur Wehr setzen. All dies schafften die Reisenden aus fernen Galaxien mit ihrem Hammer zu zerschlagen und zeigten sich in den letzten Monaten wieder erstarkt, um gegen Goblins und andere Gegner anzukämpfen. Kann gut sein, dass der erste Gegner beim Auftritt von Gloryhammer wieder Tom Jones sein wird, der sich aber durch massive Hoots wieder vertreiben lässt. Fakt ist die gerade laufende Tour von Alestorm und Gloryhammer gleicht einem Triumphzug und so wird es dann wohl auch auf dem Rock The Lakes sein. Das Universum wird brennen und die Einhörner durchbrennen, garantiert.

Die Piraten von Alestorm ziehen aber auch auf der Freibeuterfront nicht alleine ins Gefecht. Der Neuzugang Visions Of Atlantis wird sie dabei in der Seeschlacht bestimmt begleiten. Die österreichische Symphonic Metal Band haben sich mit ihrem letzten Album dem Piratenthema angenommen und entsprechend auch ihr Bühnenbild angepasst. Dass sie in einem stürmischen Gefilde durchaus zurechtkommen, haben sie in der Vergangenheit mehrfach bewiesen. Nach mehrfacher personeller Umbesetzung auf dem Schiff, hat das einzig verbliebene Gründungsmitglied Thomas Caser seit nunmehr vier Jahren seine Mannschaft angeheuert.

Ein richtiges Schiff braucht aber auch einen Kompass auf welchem die Himmelsrichtungen Nord, Süd, Ost und West angegeben sind und da sind wir schon bei der nächsten Band, die für die zweite Ausgabe des Rock The Lakes bestätigt wurden, Hämatom. Denn hinter die Protagonisten der Band verwenden genau diese Pseudonyme. Die mehrheitlich im Bereich der Neuen Deutschen Härte angesiedelte Band sind bekannt für überzeugende Liveshows und dies wird sich auch im August nicht ändern. Übrigens ist die Band Festivalerprobt und kann sogar von sich behaupten, mit dem Dämonentanz und Das Letzte Abendmahl gleich zwei eigene Festivals im Portfolio haben, kann auch nicht jeder von sich sagen.

Das Rock The Lakes verpflichtet aber auch Bands, die eine etwas weitere Anreise haben. So kommen mit den Australiern von Deez Nuts an den Murtensee. Deez Nuts haben sich dem Hardcore verschrieben, mit starken Rap Einflüssen. Ihre eingängigen Texte übers Trinken, Sex und Freundschaften, machten aus dem von JJ Peters erst als 1-Mann Projekt gestarteten Unternehmen eine weltweit tourende Band. Eine Band, die ihre Anhängerschar stetig vergrössert und dies auch am Rock The Lakes schaffen wird.

Mit Soilwork konnte auch eine schwedische Melodic Death Metal Institution allererster Güte verpflichtet werden. Die Band um Sänger Björn Strid veröffentlicht seit Jahren Alben der Extraklasse, die es regelmässig in die Charts schaffen, genau wie auch das letztjährige Övergivenheten. Vollgepackt mit Melodien vor dem Herrn gepaart mit Riffs die voll auf die Fresse gehen, zeigen sich Soilwork sogar noch eingängiger als früher zu ihren Anfangstagen.

Als letzte Bestätigung folgt noch der Oberhammer U.D.O.. Udo Dirkschneider mit über 70 Jahren ist der German Metal Tank, eine deutsche Legende der harten Musik, der nicht näher vorgestellt werden muss. Der ehemalige Accept Frontmann ist seit mehr als 35 Jahren solo unterwegs und hat mit 18 Studioalben genügend Songmaterial im Gepäck, um eine Setlist zusammen zu stellen, die ein jedes Konzert zu einer Best-Of Show werden lassen kann, ohne auf die alten Accept Songs zurück greifen zu müssen, die zwar immer wieder Einzug in sein Liveprogramm finden. Ich persönlich brauche es nicht, aber wenn, dann lässt er das Original jeweils brutal ausschauen. Ich würde mich freuen, wenn einige Songs seines Projektes Dirkschneider & The Old Gang gespielt würden. Für mich aber ist U.D.O. bereits jetzt ein absolutes Highlight im Programm von Rock The Lakes, neben ganz vielen anderen Highlights.

Am 28. Februar folgt dann noch eine dritte, kleiner Bandbestätigungswelle mit weiteren hochkarätigen Acts, die das Rock The Lakes erneut zu einem Muss werden lässt, dass man sich nicht entgehen lassen darf. Tickets kann man hier bestellen.