Yesterday von den Beatles war eines der frühen Anzeichen des schnellen Aufstiegs, und wie schnell die Songs der Pilzköpfe „erwachsen“ werden, als das Lied 1965 erschien. Seit seinem Erscheinen ist Yesterday zu einem der beliebtesten und erfolgreichsten Songs überhaupt geworden. Die Ballade wurde am 14.06.1965 von Paul McCartney geschrieben, zu einer Zeit als McCartney noch die meisten Songs schrieb. Unglaublich eigentlich wie genau die ganzen Sessions dokumentiert sind, während eines Nachmittags von 14:30 – 17:30h hauten die Beatles „I’ve Just Seen a Face“ und „I’m Down“, beides B-Seiten von „Help!“ raus. Die Geschichte des Songs wurde am selben Tag zwischen 17:00 und 22:00h geschrieben, dann entstand Yesterday.
Alleine wie Yesterday geschrieben wurde ist schon fast schon so legendär wie der Song selber. Paul McCartney ist eines Morgens aufgewacht und hatte die Idee dazu in seinem Kopf. Neben seinem Bett stand ein Piano und er setzte sich sogleich hin, wunderte sich aber darüber, wo er das von ihm gespielte schon gehört haben könnte; es klang wie eine Jazz-Melodie, sagte er damals. Was nicht von ungefähr kam, da Paul’s Vater sehr viele alte Jazz Sachen hörte, und so dachte er sich, dass er sich an die Vergangenheit erinnerte. Paul spielte es in der Folge vielen Freunden vor, nur um zu sehen, ob sie sich auch irgendwie daran erinnerten und es als Coversong entlarven könnten. Als dies nicht der Fall war, wurde es Zeit sich an den Text zu machen. Irgendwie wollte das aber nicht so, und er schrieb solch schräge Sachen wie „Scramled eggs, Oh, my baby, how I love your legs“. Er wollte aber einen Ein-Wort-Titel und so kam dann zumindest Yesterday auf den Plan.
Als Paul McCartney dann den Song letztendlich den Beatles präsentierten, realisierten sie sehr schnell, dass es für sie in diesem Song gar keinen Platz hat mitzuspielen. Produzent George Martin schlug dann vor noch ein paar Streicher ins Arrangement hinzu zu fügen. Paul entgegnete, das er keinen Mantovani wolle. Mantovani war ein zu dieser Zeit bekannter Orchesterleiter. Daraufhin schlug Martin ein Streicherquartett vor, um es nicht zu sehr aufzublasen. Der klassisch ausgebildete Martin und McCartney arbeiteten in der Folge an den Arrangement. George Martin war dann aber von den Cello Vorschlägen in der zweiten Strophe, und der Geige in der Letzten nicht sehr überzeugt, überliess es dann aber dem Komponist. McCartney meint dazu; Er zeigte mir wie man eine Song richtigerweise schreibt, und ich versuchte dann die richtige Art zu sabotieren und in eine Richtung zu lenken die ich mag, dies macht ein Original aus. Und ich glaube immer noch, dass dies der richtige Weg ist, Songs zu schreiben.
Den Song aufzunehmen war schlussendlich einfacher als das Schreiben. Paul hat mit seiner akustischen Gitarre einen One Take hingelegt, dem letztendlich nur noch die Streicher zugefügt werden mussten, ebenfalls in einem Durchgang, und zwar zum Zeitpunkt als der Gesang aufgenommen wurde. Die Streicher waren übrigens Tony Gilbert (Geige), Sidney Sax (Geige), Francisco Gabarra (Cello) und Kenneth Essex (Bratsche).
Auch wenn McCartney der einzige Beatle auf den Aufnahmen ist, wurde nie darüber diskutiert wie die Tantiemen verteilt werden sollen. Der Song wurde in England auch nie als Single rausgebracht, The Beatles genierten sich ein wenig, weil sie doch eine Rock ’n‘ Roll Band waren. So fand er den Weg auf die Platte Help! aber eben nur als zweitletzter Song auf der zweiten Seite der LP. Ein Song, der die Band in Verlegenheit gebracht hat, wurde seither schon von mehr als 3000 Künstler aufgenommen, nicht schlecht wie ich meine.