Ist schon eine Weile her seit Wretch aus dem Bundesstaat Ohio das Licht der Welt erblickten. 1984 wurde die Band in Cleveland gegründet, brachten es damals aber nie über eine Untergrund Band heraus, die vereinzelt Demos veröffentlichten. So zog man in die Stadt der Engel um dort das Glück zu versuchen, was leider auch nicht glückte und dann zur Auflösung von Wretch führte. 22 Jahre nach der Gründung raufte man sich wieder zusammen und brachte das Album Reborn auf den Markt. Irgendwie schien nun alles anders zu sein und die Band erspielte sich selbst in Europa einen beachtlichen Ruf. Mit The Hunt veröffentlichen Wretch nun ihre dritte CD. Auch wenn die Band nach Los Angeles umgezogen ist, der Sound kommt um einiges kantiger daher als man es sich von der Westküste gewohnt ist. Wretch sind definitv im Power Metal zu Hause. Der neue Mann am Micro, Juan Ricardo, wird zwar verglichen mit dem allmächtigen Bruce Dickinson. Er hat sicherlich gewisse Anlagen dafür, aber ich finde dass dann doch ein wenig hochgegriffen. Die Stimme ist zwar nicht schlecht, nur werde ich mit seiner Art zu singen einfach nicht warm. Er variert zwar in den unterschiedlichen Tonhöhen aber für mich versucht er sich vielfach mehr im Sprechgesang mit teilweise ausgeprägten betonen der Silben wie bei Straight To Hell. Auch akustische Parts werden eingestreut, so beim kurzen Instrumental Twilight’s End oder dem noch kürzeren Fortune’s Fool, was willkommene Abwechslung beschert, aber vielleicht auch Intros hätte geben können, statt gleich eigene Songs. So sind auf der ersten Hälfte des Albums gleich drei solch kurze Stück zu finden. Mit der Länge des Albums werden nicht nur die Songs länger, es werden auch die Songs immer besser. Es scheint als hätte sich Wretch erst warmlaufen müssen. Once In A Lifetime ist eine Granate und der Rausschmeisser She Waits eine verdammt gute Ballade. Solche Songs hätte ich mir mehr erhofft. Alles in allem ein gutes Album der Amerikaner. Alle die auf typischen amerikanischen Metal stehen, also solche Sachen wie Metal Church sollten unbedingt ein Ohr riskieren.

Trackliste:

01. Sturmbringer
02. The Hunt
03. Throne Of Poseidon
04. Twilight´s End
05. The Final Stand
06. Fortune’s Fool
07. The King In Red
08. Straight To Hell
09. Pierce The Veil
10. Once In A Lifetime
11. She Waits

Besetzung:

Juan Ricardo – Gesang
Nick Giannakos – Führungs- and Rhytmusgitarre
Michael “Mjölnir” Stephenson – Führungs- and Rhytmusgitarre
Tim Frederick – Bass
Jeff Curenton – Schlagzeug