Zum ersten Mal wurde ich 2005 auf die Norweger von Wig Wam aufmerksam. Damals nahmen sie mit dem Song In My Dreams am Eurovision Song Contest teil (ja ich schau so was). Dabei belegten sie auch den beachtlichen 9. Platz im Wettbewerb, gleich hinter der Schweiz. Bis zu ihrer Auflösung 2014 folgten ein paar Platten und danach verabschiedeten sich die Musiker in andere Bands. Age Sten Nilsen tat sich mit Erik Martensson um Ammunition aus der Taufe zu heben, Trond Holter und Bernt Jansen unter anderem mit Jorn Lande für das geniale Dracula Album. Im November 2019 dann wurde die Reunion angekündigt und auch die ersten Konzert, die dann aber leider aufgrund der Pandemie abgesagt werden musste. Dafür fanden sie nun Zeit sich im Studio zu verschanzen und mit Never Say Die ein neues Album auf den Markt zu hauen. Dieses Album wird nun morgen 22.01.2021 erscheinen. Dem ersten seit nunmehr 9 Jahren.

Los geht das Album mit einem knapp 1-minütigem Intro bevor es gleich in den titelgebenden Song „Never Say Die“ rübergeht. Zu diesem Song und auch zu Kilimanjaro existieren bereits Videos. Auch zeigen die beiden Vorabsingles in etwa die Richtung wo es hin geht. Viele Songs kommen um einige Kanten eckiger daher als vor ein paar Jahren. Gerade mein Favorit „Where Does It Hurt“ rotzt richtig frech aus den Boxen. Irgendwie gefällt mir diese „neue“ Version von Wig Wam besser als noch damals. Sie schaffen es aber auch bestimmt die alten Fans bei Stange zu halten. Immer noch haben sie ein unglaublich gutes Gespür für Melodien. „My Kaleidoscope Ark“ ist das beste Beispiel dafür, ein richtiger Melodienschmachter mit einfach nur grossartigen Harmonien und einer Melodie zum in ein Kaleidoscope zu verschmelzen. Call Of The Wild atmet tiefe 80er Luft der Quiet Riot Machart. Überhaupt ist das Album richtig schön abwechslungsreich und es wird nicht langweilig auch bei mehrmaligem Durchhören nicht. „Hard Love“ ist sogar leicht bluesig angehaucht. Herausheben möchte ich auch einmal mehr Trond Holters Gitarrenarbeit, seit dem Dracula Album bin ich richtig Fan von seiner Kunst an der Klampfe. So gönnt sich Wig Wam mit „Northbound“ ein Instrumental, bei welchem Trond sich austoben kann und trotzdem immer schön melodiös bleibt. Die Atmosphäre erinnert mich ein wenig an Gary Moore zu seinen Rockerzeiten. Den Abschluss macht mit „Silver Lining“ der längste Song des Albums mit 06:16 Spieldauer. Eine wunderschöne Nummer mit starkem Aufbau bis sich am Schluss wiederum Trond in Ekstase spielt.

Alles in allem wieder ein Album, dass keinen Fan der Melodic Schiene enttäuschen wird.

Wig Wam - Never Say Die

Line-up:
Glam (Åge Sten Nilsen) – vocals
Teeny (Trond Holter) – guitars
Flash (Bernt Jansen) – bass
Sporty (Øystein Andersen) – drums

Tracklisting:

  1. The Second Crusade
  2. Never Say Die
  3. Hypnotized
  4. Shadows Of Eternity
  5. Kilimanjaro
  6. Where Does It Hurt
  7. My Kaleidoscope Ark
  8. Dirty Little Secrets
  9. Call Of The Wild
  10. Northbound (Instrumental)
  11. Hard Love
  12. Silver Lining

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