Es war Oktober 1989 als ich zum ersten Mal Pink Cream 69 live gesehen habe, damals im Vorprogramm von einer meiner Lieblingsbands White Lion. Ich war erschlagen von der Performance welche die 1987 in Karlsruhe gegründete Band vom Stapel liess. Ich behielt sie in Erinnerung als Band die ihren Headliner an die Wand spielte. Ich hatte mir zuvor schon das Debüt Album zugelegt gehabt. Zugegeben es war ein Coverkauf. Bis heute finde ich das Cover ihres gleichnamigen Debüts als echtes Kunstwerk, die beiden mit Bodypainting umschlungenen Körper ist so gut in Szene gesetzt, dass hat mich zum Kauf animiert. Zu Hause auf dem Plattenspieler drehte die Platte dann auch endlose Runden, den selbst die Musik war der Killer. 1992 dann das gleiche Spiel im deutlich grösseren Hallenstadion im Vorprogramm von Europe, irgendwie merkte man den Schweden an, dass der erste Teil ihrer Karriere sich dem Ende zu neigte, die Pinkies wussten dies auszunutzen und überzeugten mich erneut. Für mich hatten sie ab diesem Moment den Ruf als Headlinerkiller. Eine Band, bei welcher es nur eine Frage der Zeit war, dass auch sie solche Hallen zu füllen vermochten. Dann kam aber alles ein wenig anders. Nach der dritten Platte gingen Sänger Andi Deris und der Rest der Band getrennte Wege. Die Band heuerte den Engländer David Readman an und veröffentlichten auch weiterhin in regelmässigen Abständen Platten die es aber schwer hatten sich beim Publikum durchzusetzen, obwohl jede Platte ihre Highlights zu bieten hatte. Dies zeigt sich auch in den Setlisten ihrer Konzerte die jeweils wie ein Best Of aus der Karriere der Band anfühlen. Trotz dieser unglaublichen Hitdichte an Songs und die immer noch guten Liveauftritten hat es die Band nie aus dem Status der unterbewerteten Bands rausgeschafft. Was vielleicht auch daran liegt, dass sie nie wahnsinnig oft auf Tour waren, sich teilweise live sogar richtig rar machten. Die Platte In10sity war für mich dann wieder ein richtiges Highlight auch das 2017 erschienene Headstrong war ein Killeralbum. Aber auch hier hielten sich die Aktivitäten ausserhalb des Studios im Rahmen und wurden über die letzten Jahre auch immer weniger. Dies führte letztlich zum Austritt von Dennis Ward, einem der Gründungsmitglieder, im Jahr 2019. Er ging in der Presse dann auch etwas hart ins Gericht genau wegen den wenigen Konzerten die gespielt wurden und liess sich da schon oft von Roman Beselt (Sons Of Sounds) ersetzen. Mittlerweile ist Roman fester Bestandteil der Band. Heuer stieg dann mit Uwe Reitenauer auch der langjährige Gitarrist aus und wurde durch den ehemaligen Axxis Gitarristen Marco Wriedt ersetzt. So ist heute von der Gründungsbesetzung nur noch Alfred Koffler mit an Bord. Wenn ich einen Post von Alfred Koffler richtig zu deuten vermag, befindet sich die Band aktuell im Songschreibemodus für eine neue Platte die hoffentlich auszugsweise schon am Icerock Festival im Januar 2021 zu hören sein werden. Ja genau richtig gelesen, Pink Cream 69 kommen ans Icerock nach Wasen im Emmental. Die nächste Nachbarschaftsausgabe des coolsten Festivals seit es Schnee gibt holt eine meiner All Time Lieblingsbands, wie geil ist das denn. Ich fürchte bereits jetzt schon um meine Stimmbänder. Ach ja der Eröffnungsbasslauf zu Keep Your Eyes On The Twisted spiele ich auch heute noch selbst immer wieder. Dieser Lauf begleitet mich seit nunmehr 27 Jahren und wird es wohl bis ans Ende meiner Tage. Danke Marco und Fridu für diese endgeile Bestätigung, ihr erfüllt Träume. Jetzt weiss ich auch, weshalb ihr die letzten Tage einen pinkigen Schleim auf Eurer Facebookseite hattet, darauf wäre ich nie gekommen. Mehr zum Ice Rock wie immer auch auf meiner Festivalseite hier.