Old Season aus Irland existieren schon seit 2003. Mit der Veröffentlichung von Platten lässt sich die Heavy Metal Band jedoch durchaus Zeit. So erscheint am 19. Mai ihr erst zweites Album. Acht Jahre nach dem Debüt Album. Eine durchaus lange Zeitspanne, wenn dann aber solch brilliante Songs veröffentlicht werden, wie sie auf dem vorliegenden Album Beyond The Black, dann darf es ruhig ein wenig länger gehen bis ein Album den Weg auf den Markt findet. Fans des melodischen Heavy Metals kommen hier voll auf die Rechnung. Zudem versteht es die Band durchaus epische Noten in die Songs zu packen. Zu hören gibt es dies gleich beim Opener «A New Dawn». Eingeleitet mit einem kurzen Intro zeigen die sechs Musiker gleich die Richtung die eingeschlagen wird. Ohne jeweils den roten Faden zu verlieren, verpackt man unzählige Ideen in die meist weit über sechs Minuten dauernden Songs. Langweile kommt so nie auf, und auch nach mehrmaligem aufmerksamen Durchhören entdeckt der Hörer immer wieder Neues. Der Hammer ist der überlange Abschluss des Albums «Nevermore». Beginnend mit sanften Pianomelodien, gewinnt der Song nach einigen Minuten dann so richtig an Fahrt, und auf einmal sind die Gitarrenläufe dominierend, düstere Flüsterpassagen im Mittelteil verleihen eine geheimnisvolle Atmosphäre, bevor der Song dann wieder Ruhe einkehren lässt. Auch nach mehrmaligem Durchhören des Songs krieg ich noch Gänsehaut. Gefallen tut mir auch das leicht progressive Elegy, unzählige Breaks und Tempiwechsel lassen den Song zu einem weiteren Höhepunkt werden, der sanft ausklingt. Solch ein Songwriting lob ich mir. Den Kompositionen von Old Season hört man gelegentlich diese NWoBHM Einflüsse heraus, ähnlich wie bei den Demon Werken „Taking The World By Storm“ und „Hold On To The Dreams“, die ganz gut als Vergleich herhalten können, wie ich finde, da auch diese Werke nicht mehr zwingend typische NWoBHM Platten mehr waren. Hin und wieder erinnert mich der Gesang von John Bonham an Michael Kiske zu Chameleon Zeiten, vorallem bei „A New Dawn“. Der Song «Rivers Of Cepha» versetzt mich mit seinem Orgelintro anfangs erst mal in eine Kathedrale, bevor dann ein King Diamond ähnlicher Schrei diesen schleppend düsteren Song fortführt, Theatralik nimmt bei diesem Song die Überhand ein, könnte genau so gut von Savatage stammen. Für mich ist dieses Album jetzt schon ein heisser Anwärter für das Album des Jahres. Denn soviel Abwechslung habe ich heuer noch nie geboten bekommen, ein Hammeralbum, welches in meinen Augen in jede Plattensammlung gehört.