Musik ist nicht für jedermann, äh jetzt muss ich natürlich auch noch jederfrau schreiben. Als ich heute Mittag die Schlagzeilen in der Schweizer Presse durchgescrollt bin und bei einem Artikel hängen geblieben bin, habe ich mich doch sehr hinterfragt. Da musste doch tatsächlich eine weisshäutige Band mit Rastas, die ihrer Leidenschaft nachkam, Musik zu machen und diese auch noch öffentlich vorzuführen, ihr Konzert abbrechen. Die Band hatte einfach die falsche Stilrichtung ausgewählt und spielte Reggae. Nun haben sich beim anwesenden Publikum ein paar Kacknasen (sorry anders kann man diese Typen wohl nicht beschreiben) sich über «kulturelle Aneignung» beschwert. Was soll das?! Ich war bisher immer der Meinung, dass Musik die einzige Sprache der Welt ist, die von allen Völkern verstanden wird, egal welcher Hautfarbe, welcher Frisur, welcher Nationalität, welchem Geschlecht und welchem was auch immer. Nun darf eine weisshäutige Reggaeband mit Rastas ihrem künstlerischen Schaffen nicht mehr freien Lauf lassen wegen ein paar Vollidioten. Hat man diesen Volldeppen schon mal erklärt, dass der Vater von Bob Marley ebenfalls weiss war? Dürfen Bluesmusiker nun nur noch weiss sein? Darf eine Ländlerkapelle keinen schottisch mehr spielen? Ich selbst spiele in einer Coverband, müssen wir unsere Setlist nun auch noch auf solche Aspekte hin aussortieren. Dürfen wir keine Songs mehr spielen die wir cool finden und uns Spass machen und nicht zuletzt auch dem Grossteil des Publikums.

Schlimm finde ich ja, dass man solchen Intelligenzbolzen auch noch zu hört und der betroffene Veranstalter sich vor solchen Deppen noch hinreissen lässt, dies der Band auch noch mitzuteilen, statt den ach so verstörten Konzertgängern nicht nahelegt, den Veranstaltungsort doch zu verlassen. In der Schweiz ist die Ländlermusik ein Kulturgut, sollen sie doch in Zukunft nur noch Ländlerkapellen anhören, dann ist die kulturelle Aneignung gegeben. Alles andere soll solchen Dumpfbacken verwehrt bleiben. Keine Ahnung was diese Verblendeten geritten hat, aber sollte dies Schule machen und noch mehr Veranstalter wegen solchen Typen einknicken, dann bin ich ja echt besorgt. Ich gehe auch an ein Skillet Konzert, weil ich die Musik geil finde, und ich bin Atheist. Es käme mir nie im Leben in den Sinn dem Veranstalter zu sagen, sorry, die Texte gehen ja gar nicht, die Band soll aufhören zu spielen. Gary Moore hat geilen Blues gespielt war aber sowas von nicht schwarz. Wir in der Schweiz haben sehr erfolgreiche Bluesmusiker, keiner davon ist schwarz, müssen die jetzt um ihre Existenz bangen.

Mir bleibt die Spucke weg und diese Meldung heute trieb mich echt zur Weissglut. Musik soll eines machen, Spass und Freude bereiten. Den Musikern und dem Publikum, und wenn es einem Gast nicht gefällt, kann er gerne seine sieben Sachen packen und sich in den Keller zurückziehen. Ich würde gerne mal die Plattensammlung oder Spotify Playlist von solchen Typen durchkämmen, wieviel kulturelle Enteignung sich darin befindet. Solche Arschgeigen haben in einem Konzertlokal nichts verloren und sollen dableiben, wo der Pfeffer wächst. So und nun muss ich schliessen, denn ich steigere mich da gerade immer mehr rein, und alles wegen solchen kulturellen Hinterbliebenen.