Da will man am morgen in der früh zur Arbeit fahren, nimmt noch kurz die News auf, und was sieht man? Bilder die irgendwie nach Katastrophe aussehen. Natürlich bleibt ich da kurz hängen und sogleich kommt die Wut hoch. Schon wieder gibt es Tote bei einem Konzert, schon wieder verursacht durch eine Bombe. So früh am morgen war der Täter natürlich noch nicht bekannt, im Verlaufe des Tages erhöhte sich nicht nur die Opferzahl auf mittlerweile 22 unschuldige Menschenleben. Nein es wurden auch die Drahtzieher bekannt. Ich war einerseits geschockt, andererseits aber auch wieder richtig wütend. Wieder musste die Musik herhalten für eine fiese, miese und dreckige Tat. Musik die als einzige Sprache auf dieser Welt überall gesprochen und verstanden wird. Musik, egal welcher Stil, die verbindet, die Menschen zusammenbringt, fröhlich sein lässt und Emotionen auslösen kann. Das Musik verbindet sehe ich ja alleine schon an einem persönlich erlebten Beispiel. Vor mittlerweile zehn Jahren fuhr ich mit einem Kumpel an ein Festival. Auf dem dortigen Campingplatz schlugen wir unsere Zelte auf. Unsere Zeltnachbarn hatten wir schnell kennengelernt. Mittlerweile feiern wir auch ausserhalb der Konzerte miteinander. Mittlerweile hat uns die Musik zusammengebracht und unseren Freundeskreis vergrössern lassen. Wir sind allesamt gute Kumpels geworden, haben Telefonnummern ausgetauscht und Allianzen geschmiedet. Wohlverstanden über die Landesgrenze hinaus, noch immer trifft man sich am gleichen Festival, nicht mehr nur zu viert, wie noch vor zehn Jahren. Nein, wahrscheinlich sind es mittlerweile dreissig Leute. Ein bunter Haufen, welcher sich nie kennengelernt hätte, wäre da nicht dieses eine Bindeglied gewesen, die Musik. Und jetzt kommen wieder ein paar Vollpfosten angerannt und zerstören mit Bombenterror genau solche Freundschaften in Manchester. Genauso wie vor einiger Zeit schon in Paris. Am Konzert der Amerikanerin Ariane Grande, der Tochter italienischer Einwanderer, in England, in Manchester. Aber Manchester hätte überall sein können, und genau dies will ich mir nicht ausmalen. Ist es diese neue Art des Terrors? ist es die Art wie man auf sich aufmerksam machen will? Ist es nicht aber die Art wie man neuen Hass anstachelt? Hass gegen Menschen, Religionen, Mentalitäten? Gegen Menschen, die eigentlich gar nichts dafür können, weil wieder 1% ihrer Gesinnungsmitbürger etwas missverstanden hat. Gerade in England bestand doch früher das Problem der Hooligans in Fussballstadien. Gemeinsam von Fans und Ordnungshütern wurde dieses Problem angepackt und wieder für Sicherheit in den Stadien gesorgt. So, dass heute ein Fussballspiel in englischen Stadien wieder mit der Familie inklusive Kindern genossen werden kann. Weil alle zusammenstanden und sich nicht kleinkriegen liessen. Ich glaube fest an die Macht der Musik und die Kraft der Fans. Lasst uns auch jetzt zusammenstehen, lasst uns diesen Spass an Konzerte gehen zu können und neue Freunde gewinnen zu können nicht verderben. Nicht von solchen Vollidioten.