Es sind in diesem ereignisreichen Jahr 2024 wieder einige Konzerte zusammengekommen, welche ich besucht habe. Dabei ging es ja schon sehr früh mit dem Icerock los. Ich habe mich damals bereits richtig weit zum Fenster rausgelehnt und bereits am Freitag 05. Januar mit dem Auftritt von Geoff Tate vorsorglich ihm den Titel für das Konzert des Jahres attestiert. Es war ja auch genial, das komplette Operation:Mindcrime Album live zu hören von einer bestens gelaunten Band. Bereits am Folgetag wurde dieser Titel jedoch pulverisiert durch Alex Beyrodt. Eigentlich wollte er mit Voodoo Circle im Wasen aufschlagen, was aufgrund einer Erkrankung innerhalb der Band dann leider kurzfristig nicht sein sollte. Alex disponierte kurzerhand um und vereinte ein Ensemble dass sich echt gewaschen hatte. Ronnie Romero wurde um seinen day-off der laufenden Solotour gebracht. Mit einem Best-Of Deep Purple und Rainbow Set verzauberte diese Konstellation, welche zuvor noch nie miteinander aufgetretenen sind das Publikum. Ich sprach damals schon vom Konzert des Jahrhunderts. Auch deshalb weil es etwas Einzigartiges war. Kurze Zeit später verlor diese Einzigartigkeit seine Magie, als Alex Beyrodt & Friends weitere Konzerte ankündigte. Völlig verständlich natürlich, weil diese Darbietung exklusiv dem Icerock vorzuenthalten, wäre Perlen vor die Säue geworfen, der Rest der Welt soll von diesem Unterfangen auch was mitkriegen. So wird in ein paar Tagen im Wasen das Spektakel wiederholt.
Bis zum 9. November war die Sache dann mit dem Konzert des Jahres eigentlich eingetütet. Dann kam aber dieser Samstag im Herbstmonat, ausgerechnet auch an dem Festival, bei welchem ich seit einigen Jahren selbst mitwirken darf. Es traten erneut viele Künstler auf, teilweise exklusiv. Für eine Band, Fury, unsere Hausband planten wir etwas Spezielles. Es sollte eine Weltpremiere sein, so noch nie dagewesen. Fury tritt für drei Songs mit dem Klassik Nuevo Orchester auf. Ein Jahr zuvor spielte die Band in meinen Geburtstag hinein, was auch damals in der Met-Bar etwas besonderes für mich darstellte. Über die Jahre ist mit der Band eine Freundschaft entstanden, gegenseitige Wertschätzung und immer wieder diese Freude sich begrüssen zu dürfen, sollte die Band wieder in der Schweiz weilen. So nahm das Konzert seinen Lauf, ich war ja schon bei den Proben und beim Soundcheck zugegen, schliesslich hat Fury bisher noch nie mit einem klassischen Orchester geprobt, wusste es entsteht etwas sehr spezielles. Das Konzerte entwickelte sich, die Fans frassen der Band aus der Hand, man merkt die ehrliche Handarbeit an den Instrumenten hat ihnen über die Jahre eine beachtliche Fanbase eingebracht, Fury T-Shirts sind in grosser Anzahl zu sichten. Es folgt die Weltpremiere, das Orchester betritt die Bühne, ich stand ganz vorne an der Barriere auf der linken Seite. Dann geschah was nicht vorhersehbar war. Fury und das Orchester wurde zu einer Einheit und es überkam mich so emotional wie es bisher nur eine handvoll Konzerte schaffte. Der Song „Upon The Lonesome Tide“, eine Ballade, packte mich derart hart in der Gefühlswelt, die Augen wurden wässrig, es kullerten einzelne Freudentränen aus den Augenwinkel, so bewegend war es. Und wenn es jemand schafft mich so zu faszinieren dann kann es einfach nichts anderes als den Titel „Konzert des Jahres“ geben.