Ich glaube ich bin nicht der Einzige, der sehnlichst auf ein neues Album von King Zebra wartet. Das letzte Album Survivors war ein Knaller und präsentierte einen Hit nach dem anderen. So dass man auch ohne einen Ausfall mit diesem Album ein komplettes Konzert bestreiten konnte. Die Messlatte liegt entsprechend hoch für den Nachfolger und demzufolge hat man sich natürlich auch genügend Zeit gelassen einen mindestens ebenbürtigen Nachfolger aufzunehmen. Die beiden Vorabsingles „Dina“ und „Children Of The Night“, die auch je mit einem Video ausgestattet wurden, lassen keinen Zweifel offen, dass Album muss ein Knaller werden. Zudem hat man mit Frontiers Music nun auch noch gleich ein hochkarätiges Label im Rücken. Meine anfängliche Angst der del Vecchionisierung verflog aber mit den beiden Singleauskopplungen schnell. Den beide Nummern sind herrliche Rocker, die sofort ins Ohr gehen. Jetzt aber genug Vorgeplänkel, denn das Album „Between The Shadows“ steht in den Startlöchern und wird am 12. April veröffentlicht. Inhaltlich darf man sich auf zehn neue Songs freuen.

Eröffnet wird das neue Opus mit „Starlight“ resp. mit einem herrlichen Riff, bevor es in einen hymnenhaften Refrain übergeht. Ein wunderschönes und vor allem songdienliches Solo macht den Übergang, um ein wenig Tempo rauszunehmen bevor der Refrain dann dieser ersten Nummer ein Ende setzt. „Children Of The Night“ als Folgesong kennt man schon und führt das Muster fort. Eingängig ohne Ende und ich höre jetzt schon das Publikum mit Eric um die Wette singen. Dezente Tastentöne sind ebenfalls auszumachen und man nimmt es der Band ab, wenn sie unisolo den Titel herausschreien, ja wir sind die Kinder der Nacht. Auch vor dem dritten Track „Wicked“ gibt es kein durchatmen, wenn nicht gerade gesungen wird, wird hier geshredded, wenn dann aber Eric einsetzt, lassen Jerry und Roman die Akkorde ein bisschen länger wirken, um dann ein getapptes Solo aufs Vinyl zu legen. Als nächstes folgt die erste Singleauskopplung „Dina“ und bei dieser Hymne fragt man sich automatisch, wer ist diese Dina? Vielleicht gibt es am 31.05.2024 bei der CD-Taufe im Dynamo in Zürich die Auflösung. Aber ohne Zweifel haben wir hier einen Song, der nicht mehr aus dem Ohr gehen will. Dann folgt vielleicht mein neuer zukünftiger Lieblingssong von King Zebra, „Love Lies“ ist ein so geiler Stampfer da kann ich selbst beim Schreiben dieser Zeilen nicht stillsitzen, ich liebe genau diese Art von Riffs, die diesen Song untermalen, um dann auch noch den einen oder anderen Melodienbogen zu zeichnen. Dieser Song ist ein Kunstwerk von einem Melodic Metal Song. Aber bereits wartet mit „Cyanide“ der nächste Kracher, passenderweise mit einem giftig einschneidenden Riff ausgestattet frisst sich der Song durch sämtliche Gehörgänge und nimmt nur gerade im Mittelteil etwas Tempo raus. Bisher gab es noch nicht eine Verschnaufpause. Zum Glück ändert sich dies mit „With You Forever“, auch wenn es keine waschechte Ballade ist, es wird etwas Gas weggenommen und huldigt im Soundgewand die 80er Jahre. Was mich bei „Love Me Tonight“ fasziniert sind die Strophen mit den dezent im Hintergrund treibenden Gitarren und einem erneut exzellenten Gitarrensolo. „Out in the Wild“ würde ich sogar Single-Ehren zukommen lassen, absolut radiotauglich diese Nummer und dies nicht nur dank dem Mitsingrefrain. Leider geht es mit „Restless Revolution“ bereits über zum letzten Song des Albums. Noch einmal mit einem rotzig frechem Gitarrensound und diesem 80er Jahr Cowbell-Drum-Gimmick (keine Ahnung wie ich dies nennen soll, bin ja nur Bassist und nicht Schlagzeuger). Der Pre-Chorus lädt auch richtig gehend dazu ein, der Revolution beizutreten, wunderschön auch das Akustik-Zwischenteil.

Das letzte Album von King Zebra war schon richtig gut, „Between The Shadows“ legt da jedoch nochmals eine ordentliche Schippe drauf. Hat mit „Love Lies“ und „Cyanide“ gleich zwei Songs auf dem Album die es bei mir in der Endabrechnung 2024 im Dezember dann vermutlich ziemlich weit nach vorne bringen werden. Vor allem jedoch bin ich glücklich hat man sich die Eigenständigkeit (kein typischer Frontiers Sound) bewahrt und die eigenen Trademarks weiter ausgebaut, verdammt nochmal was sind das für geile Riffs, die da um die Ecke kommen. UNBEDINGTE Kaufempfehlung, dieses Album hat Eier, mehr als der Osterhase letzte Woche gelegt hat.