Grand Design haben noch nie einen Hehl daraus gemacht, wer ihre Vorbilder sind. So hat Def Leppard immer schon einen grossen Einfluss auf die Schweden gehabt. Heute ist er zwar nicht mehr so allgegenwärtig wie zu den Anfangstagen, geblieben sind aber immer noch die Mitsing Refrains, so wie es die Band aus Sheffield in ihrer ruhmreichen Zeit in den 80er abgeliefert haben. In unveränderter Besetzung zum vor drei Jahren erschienenen Album „V“ bescherten uns vor knapp einer Woche nun Dennis Vestman, Dan Svanbom, Stefan Westerlund, Joakim Jonsson und Pelle Saether das sechste Studioalbum „Rawk“, aus als Synonym zu Rock verstanden werden kann. Die ersten drei Songs des Albums wurden schon vor dem Release des Albums mit Videos untermalt vorgestellt. Die Phrasierungen des Openers „Tuff It Out“ erinnern mich dann aber doch relativ stark an „The Look“ von Roxette. „God bless Rawk N Roll“ ist mit seiner Mischung aus Dokken, Ratt und Firehouse dann schon wieder etwas amerikanischer. Der Knaller ist dann aber der dritte Song „Love or a Fantasy“, da drückt der Schwede richtig durch und darf in einem Atemzug genannt werden mit den Hits von Eclipse und vor allem Treat. Man hört noch vieles mehr aus der ganzen Platte raus, mal ist auch eine Spur Kiss drin, dann gibt es auch was von einer meiner Lieblingsband (Harem Scarem) in Desperate Heart rauszuhören. Kick Ass Rawk ’n‘ Roll bietet dann „We were born to Rawk n Roll“, ein Song, der immer einen schönen Vorwärtsdrang hat. Bei „Carry On My Wind“ holten sich Grand Design noch fremde Hilfe in Form von Erik Grawsiö (Manegårm) und Veith Offenbächer (Dawn Of Destiny). Herausgekommen ist meine Lieblingsnummer des Albums. Ist bei mir eh so, sobald eine Band einen keltischen Einschlag verarbeitet, ist es um mich geschehen. Genau dies ist bei Carry On My Wind der Fall, der sehr viel mit Thin Lizzy gemeinsam hat, oder Gary Moore zu Wild Frontiers Zeiten, ein Hammersong. Dann schimmern bei „Give It All Up For Luv“ die Def Leppard Einflüsse wieder durch. „Get Out“ wird garantiert zu einer Livegranate, auch diese Nummer ist wieder ganz stark geworden und beweist das Grand Design wirklich ein starkes Händchen für hymnenhafte Refrains hat. Der Rausschmeisser macht dann „In The H.E.A.T. Of The Night“, erneut eine grossartige Nummer, der Dokken, genauso gutgestanden wäre.

Man liest es schon, die Einflüsse sind vielfältig und kaum eine Band lässt sie so stark durchschimmern wie Grand Design. Dies kann gefährlich sein für die Eigenständigkeit muss es aber nicht. Und bei Grand Design es genauso, ihre Eigenständigkeit kommt vor allem durch das markante Stimmorgan von Pelle Saether zu Stande. Herausgekommen ist ein Album, welches in eine gut sortierte Melodic Rock Sammlung gehört. und an dem jeder Fan von den im Bericht erwähnten Querverweisen ihre Freude haben werden.

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