Kaum ist der durchaus positive Vorgeschmack aufs neue Judas Priest Album auf dem Tisch, die Tour schon seit längerem angekündigt, folgt der nächste Schlag. Leider kein positiver wie die vorher genannten Dinge. Der mittlerweile auch schon 70-jährige Gitarrist Glenn Tipton wurde mit Parkinson diagnostiziert. Dies bedeutet leider, dass er nicht auf der Firepower Tour dabei sein kann. Er betont jedoch auch, dass er deshalb die Band Judas Priest, denen er 1974 beigetreten ist, nicht verlassen wird. Seine Rolle wird in Zukunft einfach eine andere sein. Die Tour selbst wird jedoch wie angekündigt durchgeführt. Glenn schliesst auch nicht aus, dass er beim ein oder anderen Song allenfalls trotzdem in die Saiten haut. Trotzdem hat er sich gleich selbst um einen Ersatz bemüht. Und da hat er keinen geringeren als Andy Sneap aus der Hölle (kleines Wortspiel :-)) zu den Priestern locken können.

Doch wer ist dieser Andy Sneap eigentlich. Geboren im gleichen Jahr wie Judas Priest gegründet wurden, 1969, hat er seine ersten Sporen als Gitarrist bei Sabbat abverdient. Schon bald aber fühlte er sich eher hinter dem Mischpult zu Hause als auf der Bühne. So gründete er in seiner Heimat Derbyshire das Backstage Recording Studio. Bald war er auch auf diesem Bereich eine Kapazität und arbeitete für Bands wie Exodus, Napalm Death oder Machine Head. Bald darauf musste er sogar das Studio vergrössern und Band wie Megadeth, Testament oder die neu wiedervereinten Accept wurden zu Kunden.
Andy Sneap spielte aber immer auch Gitarre und so kam es dass er bei der Reunion von Hell im Jahre 2008 mit an Bord war. Hauptsächlich deshalb, weil der Gründer Dave G. Halliday vor seinem Suizid, ihm alle Rechte an den Songs und sein komplettes Equipement überlassen hatte. Nun hilft also Andy bei Judas Priest aus und es scheint als wären die Livetage der zweiten Hälfte des legendären Gitarrendoppels Downing – Tipton dem Ende nahe. Bleibt zu hoffen, dass er der Welt noch lange erhalten bleibt und auch in Zukunft zumindest beim Songs schreiben noch ein Wörtchen mitreden darf, kann und will.