Es ist nun auch schon wieder fast drei Monate her, seit Girish And The Chronicles, oder kurz GATC, ihre Livepremiere in Europa feierten. Gleich zwei Konzerte spielte, die aus dem indischen Himalaya- Bundesstaat Sikkim stammende Band, am UrRock Musik Festival ins Sarnen. Wer wie ich zugegen war, erlebte dabei zwei richtig geile Kick Ass Rock Shows, und man kann getrost sagen, sie waren die heimlichen Headliner der beiden Abende. Nun liegt das neueste und dritte Album Hail To The Heroes bei mir in der Promobox welches zeitgleich auch ihr erstes Album beim italienischen Label Frontiers Music ist und am 11. Februar 2022 beim Plattenhändler des Vertrauens erhältlich sein wird. Das Album wird auch als Limited Edition auf Vinyl erscheinen, um dem Vinylboom gerecht zu werden. Frontmann und Namensgeber der Band Girish Pradhan sagt dazu, dass das Album alle musikalischen Elemente enthält, welche die Band selbst liebt zu hören, vom guten alten Rock, dem Sunset Strip bis hin zum NWoBHM und darüber hinaus. Vielleicht bin ich ein bisschen zu stark Fanboy während dem Schreiben des Reviews, aber die Platte ist echt ein Knaller.
Songs wie Lover’s Train, der Titelsong Hail To The Heroes und Primeval Desire sind bereits mit Video ausgekoppelt worden und sorgten schon für Furore in der Metalgemeinde. Und mit Primeval Desire legt die Band auf dem Album auch gleich los und tritt dabei schon mal mächtig das Gaspedal durch. Der Song besticht in meinen Augen vor allem durch ein überirdisches kurzes Gitarrensolo von Suraz Sun gleich nach, und das hört man nicht immer, einem Basssolo von Yogesh Pradhan. Mit Children Of The Night legt man gleich das nächste Holzscheit in den Ofen, auch hier überzeugt die starke musikalische Leistung des Vierers aus Gangtok. Als Bassist fallen mir hier ebenfalls die Akzente auf die Yogesh zu setzen vermag. Er wird übrigens auch als Primary Music Producer im Promotext aufgeführt. I’m Not The Devil hält das Tempo hoch, verbucht aber auch einige Überraschungsmomente und abermals ein wahnwitziges Gitarrensolo. Stark auch wie sich eingangs der Strophe jeweils Gitarre mit Gesang abwechseln, oder diese Steigerungsläufe durch die Tonleiter beim Refrain. Love’s Damnation ist ein Riffrocker erster Güteklasse, der vom Bass vorangetrieben wird und die Gitarren mit viel Raum im Mix daherkommen. Der Refrain erinnert mich immer wieder an die guten alten Tesla und damit punktet man bei mir erst recht nochmals. Im Schlussgang des Songs wird Love’s Damnation dann «entlastet» und Ballast wird über Bord geworfen, so bringt man Abwechslung in einen Song. Clearing The Blur ein weiteres Highlight und dürfte vor allem die Personen ansprechen, die sich dem 80 Jahre Rock verschrieben haben. Ein Gitarrensolo, das so songdienlich der Melodie folgt, bringt sein übriges mit und die bombastischen Chorgesänge machen den Song zu einer Radiosingle. Müsste ich einen Song aus dem Album auskoppeln, dann wäre es Clearing The Blur. Auf Lover’s Train muss nicht mehr näher eingegangen werden. Girish holt hier aus seinem Gesangsorgan erneut alles raus, von geschmeidig verletzlich bis hin zu aggressiv und druckvoll. Rock And Roll Jack ist für mich der schwächste Song auf dem Album, auch wenn er im Mittelteil mit dem Slapsolo auch eine funky progressive Facette der Band aufzeigt, die ich so nicht erwartet hätte. Mit einem Intro leiten dann GATC für mich den absoluten Höhepunkt des Albums ein. Eine Hommage an die Helden, geschrieben nach Eddie Van Halens Tod, ist der Titelsong Hail To The Heroes für mich jetzt schon ein Anwärter zum Song des Jahres. Tief in den 80er Jahren verankert erinnert er mich mehrmals an Dokken, die sich wahrscheinlich wünschten diese Nummer selbst geschrieben zu haben. Ich könnte den Song in Dauerschleife laufen lassen ohne, dass er mir je langweilig würde. Shamans Of Time lässt zum ersten Mal auf dem Album auch einmal ruhigere Töne anschlagen und erinnert daran über den ganzen Song an die grossen Led Zeppelin. Mit Heaven’s Crying hat sich dann eine Ballade als zweitletzter Song auf das Album geschlichen. Eine Ballade zwar, die aber gerade im Refrain die verzerrten Gitarren nicht vermissen lässt und im Mittelteil an Wucht gewinnt. Auch Streicherarrangement finden sich im Song wieder und zeigen GATC erneut von einer Seite, die ich so nicht erwartet hatte. Wieder ein Song den ich zum uneingeschränkten Hörgenuss empfehlen kann, einfach 6 Minuten Ohrgasmus. Beim Anschlusstitel Rock N’ Roll Fever holten sie sich noch prominente Unterstützung von Chris Adler (Lamb Of God), dem Shredder Myrone und Rowan Robertson (u.a. Dio). Da kann man sich denken, dass nochmals merklich auf das Gaspedal gedrückt wird und eine dreieinhalbminütige Granate geschrieben wurde.
Kurz ein Album, dass in jede anständige Sammlung gehört.
Tracklist:
Primeval Desire
Children Of The Night
I’m Not The Devil
Love’s Damnation
Clearing The Blur
Lover’s Train
Rock And Roll Jack
Hail To The Heroes (intro)
Hail To The Heroes
Shamans Of Time
Heaven’s Crying
Rock N‘ Roll Fever ft. Chris Adler, Myrone, Rowan Robertson
Total length: 0.48.53
LINE-UP:
Girish Pradhan – Vocals / Rhythm Guitars
Yogesh Pradhan – Bass / Keys / Primary Music Producer
Suraj Tikhatri A.K.A Suraz Sun – Lead Guitars
Nagen Mongrati A.K.A Nagen Nags – Drums
FORMAT:
– CD (Jewel Case)
CATALOG #: FR CD 1191
BARCODE: 8024391119129
LIMITED EDITION LP (CRYSTAL)
LP (180g Gatefold, color Gold)
CATALOG #: FR LP 1191CR
BARCODE: 8024391119136

- Artist: Girish And The Chronicles (GATC)
- Album: Hail To The Heroes
- Genre: Hard Rock / Heavy Metal
- Label: Frontiers Music
- VÖ: 11.02.2022