Da ist sie nun endlich die neue Fighter V Scheibe „Heart Of The Young“. Ich möchte jetzt nicht sagen eine Zangengeburt aber der Weg bis zum morgigen Release war für die Band wohl alles andere als leicht. Wir erinnern uns, vor fünf Jahren kam das Debüt der gerade eben von Hairdryer zu Fighter V umbenannten Band. Ein Debüt, welches die Zentralschweizer auf Anhieb in die obere Liga der Schweizer Melodic Rock Szene mit starkem 80er Anstrich beförderte. Dann kam ein Käfer der die Welt veränderte, ambitionierte Tourpläne mussten über den Haufen geschmissen werden. Dann folgte der gesundheitliche Ausstieg von Frontmann Dave, gefolgt von den beiden Troxler Brüdern Marco und Luca. Mit Emmo Acar konnte der Posten hinter dem Mikro relativ schnell kompetent besetzt werden. Auch Roman Stalder, zuständig für die tiefen Töne, konnte man sogar aus der Umgebung rekrutieren. Der offene Posten für die sechs Saiten stellte sich aber bis vor kurzem als Herausforderung dar. So kommt es, dass das Album, welches nun auch schon vor einiger Zeit aufgenommen wurde und wovon mir Emmo schon vor einem Jahr geschwärmt hat, noch mit Thomy Gunn realisiert wurde, der nun aber auch schon seit einiger Zeit nicht mehr zu den Kämpfern aus Hergiswil gehört.

So nun aber genügend vom Vorgeplänkel, schliesslich will ich die Review heute noch fertig verfassen, bevor das Album dann morgen beim Plattendealer des Vertrauens im Regal steht. Eröffnet wird das Album von „Eye To Eye“, einer der vier Songs die bereits zu Videoehren gekommen ist. Sofort ist auch klar, man bleibt sich den 80er Jahren treu. Orientiert sich nicht nur bei diesem Song an der wohl aufregendsten musikalischen Dekade. Über das gesamte Album wird der Geist dieser auch für mich aufregenden Teenagerzeit aufrecht gehalten. Dies hat nichts mit Nostalgie zu tun sondern als Huldigung mit einer zeitgemässen Produktion. Einer Produktion die erneut in Schweden, dem Land des melodischen Rocks, bewerkstelligt wurde und in die Hände von Thomas „Plec“ Johansson gelegt wurde. Immer wieder schimmern als Präferenzen Bands wie Whitesnake, Journey oder Foreigner durch. Und wie der geneigte Fan von Fighter V weiss, liegen diese Bands, allen voran Whitesnake genau in der stimmlichen Range von Emmo. Hellhörig werde ich auch bei der Powerballade „How Long“, diese Backgroundgesänge hier sind vom Allerfeinsten. Powerballaden hat es gleich zwei auf dem Album. „Brining It Back“ ist die zweite und gerade hier spürt man wie Emmo beim Singen richtiggehend mit dem Song mitleidet und alles an Gefühl in den Song legt was in ihm steckt. Ein Song wie „Miracle Heart“, so behaupte ich jetzt einmal ganz salopp, hätte auch ganz gut auf „1987“ von der weissen Schlange gepasst und wäre damals wohl zu einem Hit geworden. Powerballaden habe ich schon erwähnt, einen waschechten Befruchtungswalzer in Form von „I’m There“ hat es dann aber auch noch aufs Album geschafft. Einer der die Handy-Taschenlampen zum Entzünden bringen wird, sollte es der Song ins Liveprogramm schaffen, wovon ich ausgehe. Mein Favorit des Albums ist dann aber doch die letzte Singleauskopplung „Radio Tokyo“, diese Nummer verinnerlicht noch einmal die 80er Jahre von der Basis aus.

„Heart Of The Young“ hat fünf Jahre auf sich warten lassen, das Warten jedoch hat sich absolut gelohnt. Es ist ein gelungenes Album geworden, welches Fighter V garantiert wieder eine Stufe höher bringen wird, vielleicht auch zwei oder gar drei. Zu gönnen ist es den sympathischen Musikern auf jeden Fall und ich hoffe schwer, die anstehende Tour mit Axel Rudi Pell wird zu einem vollen Erfolg für die Band.

Etwas ist mir aber noch aufgefallen und dies möchte ich nicht unerwähnt lassen. Ich habe zwar das Booklet der Veröffentlichung nicht vorliegen, was daran liegt, dass wir heute zwar viele Veröffentlichungen teilweise schon lange vor Release bekommen. Aber vorallem daran, dass wir diese heutzutage digital erhalten, meist reduziert auf ein Promoschreiben und natürlich das Wichtigste, die Songs. Ich für meine Person interessiere mich aber sehr für die den Songs zugeordneten Credits. Sprich also, wer hat die Songs geschrieben und so weiter. Diese Credits liegen mir leider nur von den vier bereits veröffentlichten Songs vor. Dave Niederberger und Marco Troxler sind zwar nicht mehr bei Fighter V, haben jedoch alle diese vier Songs, inkl dem Duett mit John Diva geschrieben. Wie es mit dem Rest ausschaut wird sich morgen Freitag 20. September zeigen. Aber Kompliment an die beiden. Sie haben es geschafft, erneut einige wirklich geile Songs zu erschaffen, und sie vorallem Emmo auf den Leib zu schreiben.

Also ab ins Musikgeschäft und holt Euch diese starke Platte. Für die, die sie gerne im Briefkasten haben, hier der Link um sie bei CeDe zu bestellen.

Die Release Party findet erst in einigen Wochen statt, lohnt sich aber dabei zu sein, wenn Fighter V in der Schüür in Luzern zum Heimspiel antreten, und diesen, bis dahin bereits umfangreich live getesteten Rundling gebührend zu feiern. Tickets gibt es hier