Der Begriff Supergroup ist zuweilen eigentlich schon ganz schön ausgelutscht. Vor allem im Bereich des Hard’n’Heavy wird er teilweise recht auf die Spitze getrieben und da tun sich Leute zusammen, da frag ich mich dann hin und wieder schon, weshalb machen macht man das. Ganz unschuldig an diesem Jeder kann mit Jedem mal musikmachen ist da Frontiers Music aus Italien nicht. Aber es gibt dann auch ganz interessante Paarungen zugegeben.
Wenn dann aber in der Schweiz sich mal ganz geheimnisvoll eine Band namens Graywolf ankündigt, von der ich zuvor noch nie auch nur einen Deut gehört habe. Diese dann auf Anhieb beim neu geschaffenen Showcase ROCK4Future, gleich über 100 andere Bands aussticht, und sich einen heissbegehrten Auftrittsplatz ergattert und dort, wohlbemerkt auch noch ihren ersten Gig überhaupt aufs Parkett legen. Wenn dann in der Kontaktmailadresse diese mit „thisbandsucks“ beginnt, macht mich dies schon ein wenig hellhörig.

Erst kurz vor ihrem Debütauftritt wird dann verraten wer alles in der Band ist, und da kehren wir wieder zum Begriff Supergroup zurück. Da dieser Begriff sehr subjektiv ausfällt, kann schon sein, dass der Eine oder Andere die Ohren spitzt und sich was ausmalt. Ich geh da mit diesem Begriff schon eher lockerer um. Bei mir formt sich eine Supergroup schon, wenn es einerseits Musiker sind die ich mag, und andererseits Mitglieder in der Band dabei sind, die sich schon einen Namen in der Szene gemacht haben. Genau dies ist bei Graywolf der Fall. Fangen wir mal beim Gesang an. Das Mikro schwingt Kevin Volken, ich gebe zu, ich hatte ihn bis zur Rocknacht Tennwil nicht auf der Rechnung, da überzeugte er mich dann aber als Frontmann und Sänger von Big Clyde. Das Gitarrenduo kann sich auch sehen lassen. Die ersten sechs Saiten werden von Sandro Pellegrini gezupft, auch bekannt von Souls Revival oder Pure Inc. Die zweiten sechs Saiten schreddert Julien Menth, seines Zeichens auch Gitarrist, bei der über die Grenze bekannten Emerald. Das Schlagzeug wird von keinem Geringeren als Steve Gasser bearbeitet. Ihn vorzustellen gleicht eigentlich einer Blasphemie, war er doch Mitbegründer von Celtic Frost, spielte bei Hellhammer oder Kharma und bearbeitet heute auch die Felle von Kilmister. Und zu guter Letzt noch Bassist Reto Burrell. Der Luzerner ist irgendwie überall zu Hause. Hat in seiner Karriere von Country über Pop, Singer/Songwriter bis Rock schon so ziemlich alles gemacht.

Nun haut eben diese Schweizer Supergroup (in der Schweiz haben wir nicht viele, die man so betiteln kann und darf) mit Miles ’n‘ Miles to go ihre erste Single auf den Markt, inklusive Video selbstverständlich. Reto Burrell hat diese Rocknummer, die sich direkt in die Gehörgänge bohrt, geschrieben. Ein süffiger Stampfer mit eingängigen Refrain, der Lust auf mehr macht. Das Debütalbum ist in der Mache, der Vorgeschmack ist schon mal nicht schlecht und ich bin gespannt wie viele Meilen die Jungs jetzt zu gehen bereit sind. Hier jetzt schon mal das Video dazu.