Nach dem Festival ist vor dem Festival. Dies gilt vor allem dann, wenn einem ein Festival ans Herz gewachsen ist. Was bei mir auch fürs Bang Your Head Festival in Balingen zutrifft. Bisher habe ich kein Festival so oft besucht wie das BYH. Dabei geht es nicht einmal immer nur um die Bands, sondern auch um all die Freunde die man hier trifft. Ich bin stolz mittlerweile einige Personen die ich hier kennengelernt habe zu meinen besten Freunden zählen zu dürfen. Mit dem eingangs erwähnten Satz hatte also auch die Ausgabe des Jahres 2019 schon den Start im letzten Jahr. Einen eher ungewissen Start. Vielen dürften die letzten Wort von Horst noch im Ohr nachklingen, ansonsten hilft einmal dieser Klick auf den YouTube Link hier. Es war eigentlich schon Drohung, das beliebte Bang Your Head auslaufen zu lassen. Ich hätte nicht gedacht, dass es in der Folge auf den Foren dann so ruhig blieb und sich nicht noch mehr Trolls eingefunden hatten. Die harten Worte hatten also Wirkung gezeigt. Vor ein paar Monaten war ich mir dann nicht mehr ganz so sicher wo diese Worte mehr Wirkung gezeigt hatten, beim Publikum oder beim Veranstalter selbst. Wie so oft verleiht einem das Dampf ablassen neuen Rückenwind und man kann angestauten Groll loswerden. Ich auf alle Fälle kann mich nicht erinnern, dass schon so früh im Jahr bereits alle Bands für das Billing bestätigt waren wie in diesem Jahr. Alle Slots waren belegt und von der Vielfalt her gab es auch Abwechslung pur. Es war für jeden Geschmack etwas dabei. Die Chancen dass einem auf Festival alle Bands gefallen sind in etwa gleich gross wie die richtigen Zahlen in der Zahlenlotterie zu tippen. Es waren durchaus grosse Namen bestätigt und mit Avantasia kam ein richtiges All-Star Ensemble auf Balingen, welches in einigen Ländern sogar Chart technisch alles hinter sich lassen konnte mit der letzten Veröffentlichung. Nachfolgend möchte ich für einmal auch nicht auf jede Band einzeln eingehen. Dies mit der Begründung, dass ich mich neben dem Fotografieren in diesem Jahr auch viel mehr mit den Leuten unterhalten habe, als konsequent den Bands zuzuhören, deshalb wäre dies dann auch nicht berechtigt, wenn ich hier meinen Senf dazu abgebe. Es gab aber durchaus einige Truppen die ich mir richtig einverleiben wollte, aber auch einige bei denen ich bewusst weglaufen musste, da gehe ich dann natürlich etwas mehr in die Tiefe.

Der Donnerstag

Die ersten beiden Bands Stormwarrior und Sorcerer lieferten schon gewaltig ab, vor allem hat mir einmal mehr die Ausstrahlung von Sorcerer gefallen. Die Doom Meister aus England schaffen es erneut mich zu fesseln. Richtig ging die Post dann aber ein erstes Mal bei Audrey Horne ab. Die Band aus Norwegen zeigte gleich einmal richtig wie man gebündelte Energie auf das Publikum loslässt. Die nach einer Figur aus der Serie Twin Peaks benannte Band stürmte die Bühne und das Publikum gleich einmal in Orkanstärke. Sänger Torkjell war auch die Bühne nicht gross genug und liess sich eigentlich nur vom Mikrofonkabel in seinem Freiraum begrenzen. Den auf einmal war er mitten im Publikum zu finden, so dass man ihn einem Höhlenforscher zugleich nur noch über das Mikrofonkabel zu finden vermochte. Starke Show, starkes Setlist und ein erster Höhepunkt dieses noch sehr jungen Festivals. Nicht wenige freuten sich auf das Night Flight Orchestra, die Band die rund um den Soilwork Sänger Björn Strid zum ausgelassenen Tanzen auffordert. Gelungener AOR der zum Eintauchen einlädt. Die beiden Stewardessen wurden heute ganz nach vorne befördern, was sicherlich an der Grösse der Bühne liegt. Ihr gelegentliches zuwinken wurde bei uns in der Gruppe zum allgegenwärtigen Gruss. Seltsam wie einfach Gesten sein müssen um dann von allen gleich imitiert zu werden. Aber ich war ein wenig erstaunt als ich mir den Bassisten im Kamerasucher fixierte, dies war doch nicht Sharlee am Bass. Er hatte mit Arch Enemy zwar ein paar Tage frei und musste mit seiner Stammband erst am nächsten Tag in Norwegen wieder ran, aber ich vermute er wollte sich den Reisestress nicht antun. Er zählt zwar zu meinen Lieblingsbassisten aufgrund seiner Vielseitigkeit was aber dem ganzen Vergnügen keinen Abbruch tat. Mit dem aktuellen Soilwork Live Bassisten Rasmus Ehrnborn hatten sie auch einen mehr als adäquaten Ersatz mit auf der Bühne. Die Flugzeugcrew schaffte es aber ohne Zweifel richtig Bewegung in die Kabine zu bringen. Einmal mehr eine überaus überzeugende Vorstellung der Band die mich am Ice Rock noch ein wenig mehr abholen konnten, aber das ist dann wirklich meckern auf einer anderen Flughöhe. Ein Highlight auf dem Billing des heutigen Tages war sicher auch Soulfly. Max Cavalera hat eine riesige Anhängerschaft und auch wenn der Glanz der Anfangstage nicht mehr so stark reflektiert, für einen guten Auftritt reicht es dem Brasilianer noch immer und zwar locker. Er schaffte es im Publikum sogar einen Circle Pit zu initialisieren was doch schon einiges über die Stimmung vor der Bühne aussagt. Für die harten Fans der Anfangstage, wird er ja schon bald mit seinem Bruder Iggor um die Welt ziehen. Die Enttäuschung des Tages lieferte leider Hardcore Superstar ab. Ich habe mich total auf die Band gefreut und konnte sie auch die ersten drei Songs geniessen, danach aber war Schicht im Schacht. Die Band konnte nicht auf ihrem Equipment spielen, da die Fluggesellschaft es verpasst hat, ihre Anlage rechtzeitig abzuliefern. Ob zu spät oder gleich komplett vergessen entzieht sich meiner Kenntnis. Sie tauschten deshalb auch die Bühne mit ihren Landsmännern von Dream Evil, die nun früher auf der grossen Bühne ran mussten. Danach liehen sie dann ihre Anlage in die Halle aus, aber irgendwie wurden HCSS nicht warm damit was letztlich zum Abbruch führte. Für mich hat dieser Abbruch aber einen faden Beigeschmack. Ja, man hatte anfänglich ein paar Probleme mit der Gitarre, was aber, wie ich aus dem Fotograben mitbekommen habe, behoben werden konnte. Klar ist es nicht der gewohnte Arbeitsplatz, aber ein bisschen Improvisation darf man in dieser Liga erwarten. Angeblich sollen Probleme mit dem Schlagzeug zum Abbruch geführt haben. Eigenartig finde ich nur, dass tags darauf ein ausverkaufter Headlinergig gespielt werden konnte. Wieder einen Tag später dann in Norwegen wieder eine Absage, weil die Airline es angeblich erneut nicht geschafft hat, oder immer noch nicht, dass Equipment zu befördern. Da stellt sich die Frage, auf was für Material wurde dazwischen gespielt, war ja dann wohl auch nicht ihres? Hat es die Airline tatsächlich fertig gebracht innerhalb eines Wochenendes das Gepäck von ein und derselben Band zweimal zu verlieren? Da fühl ich mich mit dem Song Titel You Can’t Kill My Rock’n’Roll schon ein wenig versetzt. Aber wie mittlerweile offiziell bestätigt, dürfen sie im nächsten Jahr wieder ran. HCSS haben es nicht so mit dem BYH, war nicht das erste Mal, dass es mit dem ersten Anlauf nicht geklappt hat.

Headliner des ersten Tages war Michael Schenker mit seiner Truppe von Michael Schenker Fest. In seiner Karriere hat er ja schon einige Stationen durchlaufen und war bei einigen Klassikern aus der Rockgeschichte als Schreiberling beteiligt. Dieser Tatsache zollte er gleich zu Anfang Tribut und zählte mal kurzerhand alle Stationen auf die er schon durchlebt hat. Man kann es als Selbstverherrlichung anschauen, anders rum darf er jedoch auch durchaus stolz auf das Geleistete sein. Was aber in meinen Augen gar nicht geht, war die Art wie er dies gemacht hat. Michael Schenker ist Deutscher und der deutschen Sprache durchaus mächtig, er spielt vor einem deutschen Publikum, was also soll diese minutenlange Ansprache auf Englisch. Für mich ein absolutes No-Go. Mit im Gepäck hatte er die Sänger Graham Bonnet, Robin McAuley, Doogie White und Gary Barden. Am besten bei Stimme war für mich aber auch in diesem Jahr der Irländer Robin McAuley, dies war schon beim letzten Mal als ich die Band gesehen habe so. Was ich in der Funktion als Fotograf natürlich cool fand war, das mit Doctor Doctor gleich als erstes gespielt wurde, nach einem kleinen Scorpions Ausflug und Seitenhieb zum Bruder. Da hier schon mal die meisten Sänger auf der Bühne stehen ist es gerade für uns Knipser, die in der Regel nur die ersten drei Songs fotografieren dürfen, natürlich die Gelegenheit alle aufs Bild zu bekommen. Musikalisch gab es einen Streifzug durch seine Karriere die keine Station ausliess, obwohl ich mir natürlich mehr Songs aus der Zeit mit Robin gewünscht hätte, da hätte ich noch ein paar Kracher gehabt die mir echt gefehlt haben. Aber Anytime und Love Is Not A Game waren schon richtige Highlights.

Der Freitag     

Kaum eine andere Band hat über das gesamte Wochenende wohl so stark polarisiert wie die finnische Band Beast In Black. Teilweise konnten da schon ganz üble Kommentare gelesen werden. Ich verstehe dies nicht, Battle Beast wird akzeptiert und die Band eines ehemaligen Mitglieds nicht. Dies kann ja nicht nur an der Frontfrau Noora liegen. Schliesslich ist der Hauptsongschreiber aus vergangenen Tagen nun auf der Hauptbühne tätig und klingt mehr nach den frühen Battle Beast als die heutige Ausgabe des «Originals». Hauptkritikpunkt ist jeweils auch der fehlende Keyboarder auf der Bühne, was die Tatsache der eingespielten Samples leider nur zu sehr unterstützt und die Band zu einer Playback Veranstaltung verkümmern lässt. Mir aber ist dies ziemlich schnuppe, denn ich finde das Songmaterial gut und für mich ist es auch durchaus Metal, einfach mit einem poppig melodiösem Anstrich. Zudem hat mich auch die «Live»- Performance überzeugt und ich habe durchaus gefallen gefunden an den mitsingbaren Hymnen der Band, so dass eine leichte Heiserkeit mit Bier bekämpft werden musste, denn mit so einer Stimme wie Frontmann Yannis kann eigentlich kein Mann singen. Mein Highlight des heutigen Tages jedoch waren Dark Tranquility, ihr melodischer Death Metal ist einfach eine Wucht. Zudem verfügen die Schweden mit Mikael Stanne über einen der besten Frontmänner der Szene, was natürlich auch wieder nur meine eigne Meinung ist. Die Setlist war gespickt mit Songs aus der kompletten Karriere und liess keine Wünsche offen. Einziger Kritikpunkt hier geht an die Veranstalter. Wieso spielen Evergrey und Dark Tranquility quasi zur selben Zeit? Beides Bands die man gesehen haben muss, aber es wird einem verunmöglicht dies zu tun. Nur weil beide Bands die gleiche Crew haben kann ich nicht unbedingt gelten lassen. Die Entscheidung fiel bei mir auf Dark Tranquility. Kumpels waren in der Halle bei Evergrey und attestierten auch ihnen einen gewohnt starken Auftritt. Deshalb freue ich mich dann auf nächsten Januar wenn ich Evergrey dann in kleinerer Umgebung am Ice Rock Festival sehen werde. Der Freitag stand wettertechnisch noch ein wenig schlechter da als der Vortag. Es gibt aber kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Da ich aber meinen Regenschutz als gesunder Optimist leider zu Hause in der Schweiz liegen gelassen habe, durfte ich auf den äusserst entzückenden Disneyland Poncho einer Kollegin zurückgreifen, was am heutigen Tag mehrmals nötig war. Es schüttete teilweise so aus Kübeln, dass der Festivalbetrieb sogar kurzzeitig unterbrochen werden musste. Hier auch gleich eine kleine Randbemerkung, resp. ein Verbesserungsvorschlag. Wenn man nicht gleich vor der Bühne steht, kriegt man hiervon nicht wirklich viel mit. Wir waren unter dem grossen Zelt und haben da kaum ein Wort verstanden. Klar es war nur Wasser, dass aus Kübeln runterkam, aber ich frage mich was jetzt hier bei einem Evakuationsfall gelaufen wäre. Wie es eigentlich ziemlich gut funktioniert, habe ich vor einem Monat am Greenfield erlebt, da musste evakuiert werden. Ich hoffe zwar nicht, dass dies jemals am BYH geschehen muss. Auch der Freitag hatte für mich leider eine kleine Enttäuschung bereit.

Heute waren es meine Landsleute Krokus. Sie haben es im Verlauf der letzten Wochen geschafft bei mir die komplette Glaubwürdigkeit zu verspielen (hier könnt ihr nachlesen weshalb). Spielerisch ist die beste AC/DC Coverband der Welt absolut auf der Höhe und der Einstieg mit Headhunter und Long Stick Goes Boom gelingt fantastisch, könnte besser nicht sein. Das AC/DC kommt übrigens nicht von ungefähr, wenn man die Boxen mal ein wenig genauer unter die Lupe nimmt. Wie gesagt, spielerisch absolut Top und auf der Höhe, das Publikum auch fest im Griff und sie werden auch gefeiert wie ein kleiner Headliner. Wenn aber eine Band wie Krokus sich aus einem Fundus von hochklassigen Rocksongs bedienen könnte, jedoch nicht tun, könnte ich Schreikrämpfe bekommen. Wieso greift man immer noch auf Coversongs wie Rockin’ In a Free World oder Mighty Queen zurück? Ich verstehe die Welt nicht warum. Wenn schon Cover dann bitte American Woman, da kennt die Hälfte der Welt das Original eh nicht. Aber Songs die jede drittklassige Coverband auf jedem Frühlingsfest spielt, Songs die zwar jeder kennt, aber keiner mehr hören will, dann sehe ich die Band unter ihrem Wert geschlagen. Schlimmer noch, man lässt Knaller wie ein Screaming in the Night, oder Tokyo Nights aussen vor und gibt diesen Bierzelt Songs den Vorzug. Ich bin echt froh wurde der Gig durch einen Wolkenbruch abrupt beendet, wer weiss was mich noch erwartet hätte. Vielleicht wieder eine 15-minütige Version von Born To Be Wild, wie schon vor ein paar Jahren, ebenfalls hier in Balingen. Der Headliner heute abend liess vorallem die Frauen aufhorchen. Steel Panther gibt sich die Ehre und da bleibt nicht viel über der Gürtellinie hängen, auch nicht unbedingt Dinger die eigentlich darüber bleiben sollten. Sichtlich angetan von der Tatsache, dass sie das Bang Your Head als abschliessende Band auf der Hauptbühne betreten dürfen, schmeissen sie mit Sprüchen nur so um sich. Wenn es genau so viele Songs gewesen wären wie Sprüche, hätte man sogar meinen können, dass es ein Konzert gewesen ist. Steel Panther sind aber nun mal so und sie können es ja auch rüberbringen, zudem haben sie sich so eine Nische aufgetan die von keiner anderen Band so erfolgreich ausgefüllt wird. Ich aber empfand dieses Gesamtkunstwerk eher als billige Anmachbar im Freien mit einem gewissen Unterhaltungswert.

Zwar will man an einem Festival ja unterhalten werden und so hatten Steel Panther sicherlich ihre Berechtigung und haben diesen Part auch (un)anständig gemeistert. Auch die obligatorische Frauenansammlung auf der Bühne fand natürlich wieder statt. Hier frage ich mich jedoch immer wieder, wieso tut Frau sich das an? Das Selbstwertgefühl wird hierbei sicher nicht gesteigert, bestimmt nicht bei einer Steel Panther Show. Wenigstens haben die Mädels auf der Bühne nicht dem blankziehen Folge geleistet und somit weitere Entgleisung der visuellen Art verhindert. So blieb der schlimmste Kopfkino Moment in der ersten Reihe, ich frag mich nur, weshalb gleich hinter mir. Wenn Steel Panther dann aber Songs gespielt haben, dann rockte es amtlich, und der Sound war auch richtig gut. Trotzdem der beste Song war dann aber doch Crazy Train, wo sich Michael Starr als Ozzy Osbourne Doppelgänger auf der Bühne präsentierte.

Der Samstag

In der Halle wollte ich heute nur eine Band unbedingt sehen, Kickin Valentina, dabei spielte mir am heutigen Tag auch nicht eine andere Band in den Plan rein, wie am Vortag bei Dark Tranquility. Die Jungs aus Amerika wären schon ein Jahr früher fürs BYH vorgesehen gewesen, in letzter Minute mussten sie dann aber leider den Auftritt absagen, da man sich mit dem Sänger in letzter Minute vor dem Abflug überworfen hatte.

Mit D.K. ist seit Januar ein neuer Mann am Mikro und er passt wie die Faust aufs Auge zum Rest der äusserst sympathischen Sleaze Band. Ich hatte das Vergnügen die Band noch etwas näher kennenzulernen und was soll ich sagen, ich habe den chaotischen Haufen irgendwie lieb gewonnen. Mal schauen wo der Weg sie noch hinführen wird, mich werden sie auf alle Fälle bestimmt wieder an einem Konzert sehen. Den ihr Auftritt zählt zu den besten über das komplette Wochenende. Ihr schweisstreibende Kick Ass Rock’n’Roll lässt auf alle Fälle keinen ruhig stehen und der Gig wird, trotz anfänglich leichten technischen Probleme am Gitarren Amp, richtig fett runtergerotzt. Kickin Valentina wurden am heutigen Tag, nur noch von einer Band übertroffen. Die Gewinner am heutigen Tag waren für mich Skid Row.

Nicht anders erwartet spielen sie ein sensationelles Programm, angefangen mit Slave To The Grind wird selbst der Übersong 18 And Life schon früh auf die tobende Menge losgelassen. Kein langes Hin und Her zwischen den Songs, einfach nur spielen, genau so habe ich sie vor Jahren in Luzern gesehen und genauso war es heute abend. Skid Row braucht keinen Sebastian Bach (eigentlich wissen dies alle, nur er selbst nicht), ZP bringt das Programm souverän und ich wage nun festzuhalten, singt es auch besser als es Seb Bach aktuell macht, wenn ich mir so die Videos reinziehe. Zudem sind Skid Row die einzige Band über das gesamte Wochenende, die die komplette Meute zwischen Bühne und Mischpult dazu gebracht hat die Horns in die Höhe zu strecken. Dies war ganz grosses Kino da hatte es Avantasia nicht leicht dies zu toppen. Auch wenn Tobi zur Zeit auf einer absoluten Erfolgswelle reitet und der Gig am Festival herausragend gut war, der endgültige Funken sprang irgendwie nicht bis nach hinten rüber. Dies liegt aber bestimmt nicht am Songmaterial, auch nicht an den teils doch recht zynischen Äusserungen eines Frontmannes der kein Blatt vor den Mund nimmt und einfach auch mal sagt was er denkt. Vorne war es richtig gut, da waren aber auch die Avantasia Anhängerschaft fett vertreten. Gegen hinten fehlt es dann halt an den Mitsingsongs die in ihrer Einfachheit oftmals brillieren können. Avantasia hat da aber ganz andere Kaliber im Magazin. Die Band spielt keine Songs, sie spielen epische Nummern die auch gerne mal die 10 Minuten Marke knacken. Tobi hält sich heute auch eher zurück mit dem labbern, hat aber auch ein Sprüche drauf die das Publikum wachrütteln sollten. Alles in allem aber ein, wie ich finde, würdiger Headliner Auftritt aber Tobi habe ich mit Avantasia eh noch nie schlecht gesehen. Auch wenn ich sie lieber in einem Club wie dem Z7 sehen. Es gab heute im Mittelfeld durchaus auch richtig starke Auftritte. Metal Church muss ganz gut gewesen sein, da war ich aber in der Halle. Armored Saint und Flotsam and Jetsam konnten mich ebenfalls begeistern und ihnen folgte ich auch mehr als nur die drei ersten Songs. Aber so richtig packen wollte es mich dann doch nicht.

Nach dem Wochenende hatte ich jetzt ein bisschen Zeit um die Ausgabe 2019 ein wenig zu verdauen. Ein paar Verbesserungsvorschläge, ja, gibt es. Ist zwar Motzen auf hohem Niveau, nichts desto trotz soll konstruktive Kritik erlaubt und angebracht sein. Gerade wenn es um Sicherheit geht finde ich es wichtig, dies hat mir das bisherige Jahr mit seinen Wetterkapriolen gezeigt. Ich habe es im Text schon erwähnt, beim grossen Zelt hat kaum einer vom Unterbruch etwas mitgekriegt und ich weiss nicht wie es bei einem echten Ernstfall aussehen würde. Ich weiss auch dies wäre wiederum mit Kosten verbunden die in meinen Augen jedoch ohne weiteres tragbar wären wenn im Gegenzug das Feuerwerk weggelassen würde. Das Feuerwerk ist so oder so jedes Jahr in meiner Kritik integriert. Wenn es wie in diesem Jahr dann auch noch inmitten des letzten Songs von Avantasia losgeht erst recht, und Horst hat so auch niemand mehr verstanden, schade. Dann bitte öffnet die Gästekasse am ersten Festivaltag etwas früher, wäre cool wenn diese schon um 10:30 öffnen würde. In diesem Jahr hatten sie auch noch Verspätung und öffnete am Donnerstag erst um 11:15h, da braucht es dann schon viel Glück die erste Band noch zu erwischen wenn die Schlange etwas länger ist. Ansonsten alles Top wie immer. Die Fotos der Bands werden jetzt laufend in die Galerie hinzugefügt und auf der Facebook Seite veröffentlicht. Natürlich wird es auch in Zukunft alles zum Bang Your Head auf meiner Festivalseite hier nachgetragen, dort seht ihr auch schon das neue Datum, Achtung eine Woche später.