Ein halbes Jahr haben die Dänen von Volbeat am neuen Album rumgewerkelt , und zum ersten Mal war auch Ex- Anthrax Gitarrist Rob Caggiano am Lieder schreiben beteiligt, was man auch ein wenig raushört. Wäre ja auch falsch wenn nicht. Obwohl die Hauptfäden strikt immer noch Michael Poulsen. Volbeat sind ja live mittlerweile eine absolute Macht und geniessen 15 Jahre nach der Gründung auch richtigerweise Headlinerstatus. Auf Platte haben sie mir bisher immer einen sehr soliden Eindruck hinterlassen, aber ich konnte die Platten nicht zweimal am Stück durchlaufen lassen, irgendwie wurde es mir dann immer langweilig mit der Zeit. Das ist nun anders mit Seal The Deal, was vielleicht gerade eben am Neuzugang von Rob liegen kann. Für mich hat das Album gegenüber den Vorgängern klar an Härte gewonnen, mit leichten Einbussen des zwar im Titel noch vorkommenden Boogies. Aber trotzdem hat es Poulsen geschafft immer noch eine Killermelodie nach dem anderen zu erschaffen, kombiniert mit rasiermesserscharfen Riffs. So weiss man immer noch was man kauft, wenn der Name Volbeat vorne auf dem Cover steht, und genau auf das kommt es an. Die Produktion ist einmal mehr richtig fett und hat Eier. Zudem verfügt gerade Michael Poulsen über ein sehr markantes und eigenständiges Stimmorgan, was seinen Gesang ziemlich einzigartig erscheinen lässt, und gerade deshalb auch einen hohen Wiedererkennungswert besitzt. Und wie immer haben die Songs alles was es benötigt, eigentlich ist es wirklich wie bei jedem Volbeat Album, also muss es an der Gitarre von Rob liegen, dass mich das Album nicht schon nach dem zweiten Durchlauf langweilt, damit hätte ich das wohl geklärt. Und dann haben die Dänen gleich noch einen gut bei mir, sie covern einen Song. Das alleine ist ja noch nichts aussergewöhnliches und kann auch auf Mangel an eigenem Liedgut liegen. Gerade wenn man sich ein halbes Jahr in die Abgeschiedenheit zurückzieht. Nein sie covern meine Lieblingsnummer der Georgia Satellites, Battleship Chains. Ein Song, der wirklich wie die Faust aufs Auge zu Volbeat passt. Auch die hier kaum bekannten amerikanische Punkband Teenage Bottlerocket wird mit Rebound gewürdigt. Aber Volbeat lässt es nicht nur beim Nachspielen sein. Bei Black Rose holt man sich Verstärkung von Danko Jones, bei Goodbye Forever zwängt man gleich einen ganzen Gospel Chor ins Studio. Auch zusätzliche dänische Verstärkung wird ins Studio geholt, Johan Olsen von Magtens Korridorer singt bei For Evigt (ja das ist Dänisch, und heisst für immer). Ein rundum gelungenes Album, nur wird sich die Band wahrscheinlich so langsam damit rumschlagen müssen, dass man ihnen den Ausverkauf vorwirft. Was leider immer wieder geschieht, wenn sich eine Band treu bleibt. Volbeat haben eine Stilrichtung erfunden und besetzen diese auch irgendwie als Einzige, mir zumindest ist keine Band bekannt die im gleichen Fahrwasser fährt. Aber mit zunehmendem Erfolg wird es bestimmt nicht mehr lange so bleiben. Aber erstmal wird Album Nummer Sechs, das Album des Monats bei mir.