Etwas führt uns die Zürcher Indie-Band The Ruins jedesmal aufs Neue vor Augen: Wie aufregend Gitarrenmusik im Jahr 2020 doch sein kann! Vor allem, wenn sie mit dem Geist und der Energie der frühen Arctic Monkeys und The Libertines gesegnet ist. Davon liessen sich bereits unzählige Indieradios auf der ganzen Welt begeistern, die «Time Unused», die letzte Single des Quintetts, munter spielten. 

Mit «We All Got It Coming» legen The Ruins nun nach. Nach dem Motto «In der Kürze liegt die Würze» gewähren sie uns während wenig mehr als zwei Minuten Gastrecht in ihrem ungestümen Soundkosmos. In einer Welt, in der – wer hätte es gedacht! – die Gitarren ordentlich krachen. In welcher der Punk den Rhythmus angibt und hymnischer Gesang den Ton. Über allem wachen The Ruins mit einer Coolness, die ansteckend wirkt.

«We All Got It Coming» erzählt die Geschichte eines Mannes, der mit seiner Liebhaberin spricht. Er berichtet ihr von seinen Depressionen und philosophiert über die Unausweichlichkeit des Untergangs. Denn alles wird in Trauer und Tod enden, egal, was wir tun. Verzweifeln sollten wir deswegen aber nicht, da wir alle im gleichen Boot sitzen und weil uns alle das gleiche Ende erwartet. Nichts kann das ändern. We all got it coming.

Vom Folk der Anfangstage, dem die Band bei ihrer Gründung verpflichtet war, ist nicht mehr viel übrig. Wohl aber vom melancholischen Songwriting, mit dem sie nach wie vor Lieder schaffen, die von den verschwenderischen, sinnlosen und langweiligen Wegen erzählen, die unser Leben mitunter bestimmen. Mehr von diesen halluzinogenen Reisen durch Raum und Zeit, Tod und Teufel, wie die Band sagt, gibt es später auf dem Album, das im Mai erscheint. Gewiss! The Ruins versprechen jedenfalls: «We All Got It Coming»!

Quelle: Ambulance Recordings