Kanada zählt schon seit jeher zu meinen Lieblingsreiseländer. Und natürlich nehme ich auch immer wieder mal Notiz davon was im Land des Ahorns musikalisch so abgeht. Wenn dann auch noch eine Band aus der Provinz Alberta, genauer aus Edmonton, eine Veröffentlichung ankündigt, interessiert es mich umso mehr. Und in genau dieses Anforderungsprofil passen die vier Burschen von Striker rein. Mit dem selbstbetitelten nunmehr fünften Album in zehn Jahren Bandgeschichte legen die Kanadier nur ein Jahre nach dem vielbeachteten «Stand In The Fire» nach. Aus den Anfangstagen der Band ist jedoch nur noch Sänger Dan Cleary übrig geblieben, der mit seiner druckvollen Stimme allen Songs eine angenehme Note aufdrückt. Musikalisch ist man schwer in den 80er Jahren verankert und huldigt den Heavy Metal auf eine Art die mir sehr gut gefällt. Immer sehr melodiös und verspielt. Irgendwie erinnert es mich oft an Impellitteri wenn ich mir die Platte so anhöre, dann sickern wieder diese doppelläufigen Gitarren durch wie man es von Accept oder Judas Priest kennt. Es gibt sie auch nicht, diese abgehobenen Gitarrensolos, alles ist sehr songdienlich geschrieben. Genau dies finde ich nämlich wichtig, den Mann und Frau kann durchaus raushören, dass das Handwerk verstanden wird. Es braucht keine «ichzeigallenwasichkannsolos» um aufzufallen, es braucht gute Songs, und davon bietet das Album gleich neun Eigenkompositionen und einen Coversong (dazu später mehr). Eigentlich unglaublich, dass man nur ein Jahr nach dem letzten Output schon wieder abliefert. Denn in der Zwischenzeit haben sich Striker mit Record Breaking Records auch ein eigenes Label aufgebaut. Es scheint als gebe es für Dan Cleary (Gesang), Tim Brown (Gitarre), William Wallace (Bass) und Adam Brown (Schlagzeug) zur Zeit kein Halten mehr.

Striker 2016

So gehen die kurzweiligen knapp 39 Minuten auch gleich richtig los mit Former Glory, einem ersten Anspieltipp. Kurzer Auftakt und dann direkt auf die Zwölf, so geht Heavy Metal. Der gewöhnungsbedürftigste Song des ganzen Albums folgt dann mit Pass Me By als nächstes, diesmal ist ein wenig Crossover angesagt, bevor dann mit Born To Lose die erste Videoauskopplung gibt. Schon wieder eine coole Heavy Metal Nummer ohne Firlefanz und doppeltem Boden. Genau das zieht sich durch die ganze Platte durch, gute Laune pur, und es ist ehrlich, man nimmt es den Kanadiern auch jede einzelne Sekunde ab, dass sie Spass haben an der Sache. Für mich ist es definitiv ein Lichtblick im Metaljahr 2017, nicht aufgesetzt, nicht überproduziert. einfach ehrlich und die richtige Einladung zum Headbangen.

Mit Desire hat, wie schon erwähnt, auch eine Coverversion ihren Weg aufs Album gefunden. Wenn man sich getraut gleich einen Song zu spielen, bei welchem mit Ozzy und Lemmy zwei Legenden Pate gestanden sind, zeigt dies die Richtung ganz klar wo man hin will. Nach oben, nach ganz oben. Getreu ihrem Motto «full speed or no speed». Ehrlich gesagt glaube ich auch, dass Striker dorthin gehören. Schon klar sie erfinden den Heavy Metal nicht neu, gehen aber mit solch einer Frische ans Werk, es macht einfach Spass ihnen zuzuhören.

Ab Februar befinden sich Striker zusammen mit Sonata Arctica auf ausgedehnter Europatour. In diesem Rahmen spielt die Band auch drei Daten in der Schweiz.

27.02.2017 – Dynamo – Zürich

28.02.2017 – Kofmehl – Solothurn

01.03.2017 – Les Docks – Lausanne

Kaufen kann man das Album ab dem 24.02.2017 hier, oder jetzt schon vorbestellen.
Tracks

1. Former Glory
2. Pass Me By
3. Born To Lose
4. Cheating Death
5. Shadows In The Light
6. Rock The Night
7. Over The Top
8. Freedom’s Call
9. Curse Of The Dead
10. Desire