Der Name John Macaluso ist vermutlich nicht jedem geläufig. Ein Blick in den Lebenslauf des Schlagzeugers brachte mir dann doch einige Aha-Erlebnisse, die mich zum Gang in meine Plattensammlung bewegte. TNT, Riot, ARK, Symphony X um nur ein paar wenige zu nennen waren ein paar Stationen in seiner beachtlichen Karriere. Ein weiterer Auftragsjob brachte ihn dann nach Kroatien, wodurch er dann die weiteren Mitstreiter von Stone Leaders kennen lernte und daraufhin die Band gründete.

Nun ist das selbstbetitelte Debüt Album der Stone Leaders auf dem Markt und bietet progressive Kost die vor Dynamik und Abwechslung nur so strotzen. Kann mir vorstellen, dass Bassist Marko Karacic nicht den einfachsten Job hatte mit dem Schlagzeug eins zu werden um den Boden zu festigen, sind schon einige wilde Breaks auf der Platte. Der von Animal Drive und dem Trans Siberian Orchestra her bekannte Dino Jelusic wechselt sich dabei mit dem Gesang immer wieder mit Ivan Mihaljevic ab, was zusätzliche Abwechslung bringt. Ivan bringt es zudem auch fertig ziemlich imposante Klänge aus den sechs Saiten zu entlocken. Neben den erstklassigen Soli die er spielt tauchen auch immer wieder mal ein paar Balkan typische Akkorde auf (Blind Crusade). Wer es wirklich komplex mag, sollte sich mal Shot By Lies reinziehen. Ohrwürmer findet man auf einem Prog Metal Album zwar nicht zwingend, hin und wieder drängen sich dann aber schon noch ein paar Hooklines ins Ohr, so wie bei Unearthly Designs. Die Songs wurden übrigens von John Macaluso geschrieben der die Schlagzeug Aufnahmen dann mal seinen Mitmusikern schickte. Ein Weg der heute immer öfter beschritten wird, da gute Aufnahmemöglichkeiten fürs Heimstudio immer erschwinglicher sind. Zudem macht das Internet auch die Welt kleiner. Bei vielbeschäftigten Musikern natürlich dankbar, da auch mal ein Hotelzimmer für Aufnahmen herhalten kann.

Musikalisch ein hervorragendes Album aber es haut mich nicht endgültig vom Hocker. Was mir fehlt ist vielleicht ein bisschen mehr das Bandfeeling. Deshalb habe ich auch vorhin diese Internetkiste erwähnt. Ich glaube, wenn das Album als Band im Proberaum geschrieben resp. aufgenommen worden wäre, hätte mehr daraus entstehen können und der Funke wäre eher auf mich übergesprungen. Man merkt, dass hier als Basis das Schlagzeug herhalten musste und die Songs auf dieser Grundlage entstanden ist. Ein «normales» Rockalbum kann eher übers Internet entstehen. Bei solch einer Konstellation denke ich aber, dass diese drei Köpfe einmal zusammen in einen Proberaum gestellt werden sollten um den allfälligen Nachfolger zu schreiben. Dann sehe ich Chancen dass das nächste Operation: Mindcrime entstehen könnte. Denn die Musiker haben echt was drauf, das Album ist auch sicher Spitzenklasse, könnte aber noch mehr rausgeholt werden. Der Gesang ist ebenfalls über jeden Zweifel erhaben. Für Prog Metal Fans definitiv Kaufpflicht.