Nord – Play Restart – Review

Wer jetzt denkt Nord kommen aus dem Norden, liegt schon einmal gründlich daneben. Nord stammen aus Kroatien. Genauer aus Rijeka und wurden 2013 gegründet. Mit Sänger Mihael Prosen und Gitarrist Vedran Vuckovic sind auch zwei Urgesteine der kroatischen Rock Szene mit an Bord. Aber auch mit Heavy Metal hat der Sound von Nord nichts zu tun. Das Label der Band nennt es «Art Rock», was auch immer dahinter zu verstehen ist. Ich habe mir die Platte in den Spieler gelegt und war positiv überrascht von der Vielschichtigkeit des Sounds, da sind progressive Klänge kombiniert mit Rock, Pop bis hin zu New Wave Klängen vereint worden. Eine, wie ich finde sehr interessante Mischung, die mich nun schon seit ein paar Wochen nicht mehr loslässt und mich immer wieder dazu bringt die CD zu hören. Neben teilweise recht deftigen Riffs geizt man aber auf «Play Restart» auch nicht mit Synthieklängen, von daher auch der Link zu den New Wave Bands früherer Tage. Zudem wird alles handwerklich einwandfrei abgeliefert, spielerisch wie auch produktionstechnisch. Aufmerksam geworden bin ich auf die Band durch den Videoclip von «So Alive». Dieser Song stellt für mich dank einer einprägsamen, recht grungigen Hookline am Anfang und herrlichen Pianoeinwürfen, verteilt auf den ganzen Song, auch einer der Höhepunkte dar. «Killing Me, Killing you» mit Eni Jurisic (Voice of Croatia) als Gastsängerin verwendet neben Strom auch akustische Gitarren. Allgemein besitzen Nord ein gutes Gespür für die Arrangements und die darin verpackten Melodien. Das Album für sich ist eigentlich recht Radio tauglich, nur wird leider auch Nord das Schicksal vieler teilen, und käumlich dort gespielt werden. Verdient wäre es allemal, wenn man sich Songs wie «Shadows» anhört. Würde «Running Man» von den Foo Fighters veröffentlicht, wäre dies sicherlich im Programm der Sendestationen zu finden. So bleibt leider meine Prognose übrig, dass wir es hier mit einer Band zu tun haben, die sicherlich noch viel von sich hören lassen wird, aber von der breiten Masse nicht beachtet werden wird. Was ich sehr schade finde, denn mir gefällt das Album sehr gut und ist eine gelungene Abwechslung in der Musiklandschaft. Nord gehen mit ihrer Musik immer den Weg, der am wenigstens von ihnen erwartet wird. Stilistische Grenzen sind ihnen fremd, Inspiration, Originalität und Emotion ihre wegweisenden Prinzipien. Musik, die viele überraschen wird und Hoffnungen wie Träume in eindringliche Kunstwerke verwandelt.

Erscheinen wird das Album am 21.04.2017 über Geenger Records. Wer aber nicht bis morgen warten möchte kann sich das Album jetzt schon als kompletten Stream reinziehen.