Schon ist es wieder Geschichte, die 17. Ausgabe des Ice Rock Festivals in Wasen im Emmental. Dieses kleine feine Festival, mittlerweile schon traditionell die Eröffnung der Konzertsaison eines jeden Jahres, zeigte sich auch dieses Jahr als äusserst abwechslungsreich, vielleicht so wie noch nie. Da hatten die Organisatoren eine Hammerauswahl an Bands zusammengetragen die nichts zu wünschen übrig liess. vorallem aber zeigten sich die Bands in einer schier endlosen Spielfreude, ich habe noch selten soviel Spass auf einer Bühne in den Gesichtern der Musiker gesehen. Auf alle Fälle durfte ich mir das Festival auch in diesem Jahr nicht entgehen lassen und nahm die Fahrt ins tiefverschneite Emmental unter die Räder. Da ich noch einige Sachen zu tun hatte, fuhr ich jeden Abend noch nach Hause, was jedesmal mit heftigem Schneefall begleitet war. Es war also richtiges Ice Rock Wetter.

Eröffnet wurde die Ausgabe 2019 von Chickenhouse. Chickenhouse ist die Band von Herr Ice Rock Fritz „Fridu“ Gerber persönlich. Kurze Eröffnungsansprache und die Ice Rock Festtage, so Sänger Andy Zaugg, fanden ihre Erröffnung. Die Band rockte für die nächste Stunde schon einmal mit Who I Am Today, ihrem ersten Song, das Publikum warm. Chickenhouse haben in ihrer 30 Jahre dauernden Karriere schon manches Highlight erlebt und verstehen es auch hervorragend mit ihrem kernigen Blues Rock schon von Anfang an Bewegung in die Menge zu bringen. Diese Art von Musik eignet sich in meinen Augen auch einfach perfekt dazu ein Festival zu eröffnen. Diese Stilrichtung beginnt irgendwie immer mit einem im Takt mitwippen bevor es dann infektiös auf den ganzen Körper übergeht. Anheizer zu sein ist immer schwierig, wenn dann aber auch die Band in bester Laune und mit einem breiten Schmunzeln auf der Bühne rockt, kann es nur ansteckend wirken. Wenn der Sänger auch noch die Mundharmonika zückt, was für mich einfach zu einem guten Blues Rock Gig dazu gehört, hat man auch mich im Sack. Dies ist ein Grund weshalb ich mir Blues auch nur live anhören kann und auf keiner Platte. Blues hat für mich immer etwas spontanes an sich, auch wenn es bis zum letzten Ton durchkomponiert ist, mich hat man bisher nur live erreicht und heute hat es Chickenhouse geschafft.

Mit Shakra kamen die Lokalmatadoren aus der näheren Umgebung bereits zum dritten Mal ans Ice Rock. Das zweite Mal mit Mark Fox am Mikro, der vor 16 Jahren das letzte Mal im liebevoll umgebauten Rockschopf auf der Bühne stand. Es ist nicht das erste Mal auf der aktuellen Tour, dass ich Shakra live sehe, kann aber sagen, dass die 1990 gegründete Band mit jedem Auftritt mich begeistern können. Hauptsächlich liegt es an der aktuellen Setlist, die mir einfach extrem gut gefällt. Diese ist vorallem geprägt von den letzten beiden Studioalben. Sie steigen gleich mit meinen beiden Shakra Lieblingssongs (Cassandra’s Curse und Hello) ein packen mich so natürlich genau am richtigen Nerv. Dass das Ice Rock zudem quasi vor der Haustür liegt sorgt auch noch dazu bei, dass es vor der Bühne so voll ist wie noch selten an einem Donnerstag in den Jahren zuvor, dies trotz des starken Schneefalls und den entsprechenden Strassenverhältnissen. Zudem schafft es der Soundtech einmal mehr einen grandiosen Sound hinzubekommen, es rockt vom ersten Riff an gewaltig aus den Boxen. Es war ein grundsolider Auftritt der mich einmal begeisterte und mit Rising High seinen Abschluss fand. Was mir immer wieder gefällt ist die Präsenz von Dominik, er ist an allen Ecken und Enden der Bühne zu finden und trotzdem nicht omnipräsent. Sorgt aber dafür für Bewegung auf der Bühne und lässt alles sehr agil wirken. Bis Mai soll noch getourt werden, danach ist erstmal Pause angesagt bei Shakra. Bin dann aber gespannt was, und wenn überhaupt ob, die Jungs um die Gründungsmitglieder Thomas Muster, Thom Blunier und Roger Tanner zum 30 Jahr Jubiläum raushauen werden.

Man soll angeschnallt bleiben während eines Fluges, versucht einem das Bordpersonal im Flieger jeweils einzutrichtern. Ein Unterfangen welches bei The Night Flight Orchestra aber schlicht unmöglich ist. Ein besonderer Coup ist dem Ice Rock gelungen mit der Verpflichtung dieser All Star Band. Man stelle sich vor, hier stehen Musiker auf der Bühne die im Normalfall Hallen füllen die jenseits der 1000er Kapazitäten liegen. Arch Enemy, Spiritual Beggars oder auch Soilwork sind hier die Hauptarbeitgeber von einigen der Akteuren. Die Besatzung um Flugkapitän Björn Strid schaffte es innert kürzester Zeit das Gelände in einen Tanzsaal zu verwandeln. Gespickt mit Dancefloor Attitüde und Gitarrenriffs konnte keiner auf, neben und hinter der Bühne sich dem Bordentertainment entziehen. Das Kabinenpersonal auf der Bühne in Form der beiden Backgroundsängerinnen servierten schon mal einen Drink. Es war eine sehr, sehr eindrückliche Show die hier abgezogen wurde. Es gab Stimmen die sprachen schon vom Konzert Highlight des Jahres. Keine Ahnung was für Register Marco ziehen musste um die Band nach Wasen zu locken, denn tags darauf startete Björn mit Soilwork zur grossen Co-Headliner Tour mit Amophis durch Europa. Aber ist auch egal wie, denn The Night Flight Orchestra sorgten für einen dieser magischen Konzertmomente die nur möglich sind, wenn sich Musiker auf der Bühne sichtlich wohl fühlen und ein Publikum vorfinden, die nichts Anderes wollen als feiern.Genau so ein Publikum, resp. um im Flugjargon weiterzuschreiben, solche Passagiere waren am Ice Rock Festival im Flug anwesend. Leider war es nur ein Kurzstreckenflug von rund anderthalb Stunden. Hier hat alles gepasst, Chäsbrätel und Bier als Bordverpflegung und ein einwandfreies Entertainment auf der Bühne.

Den Lokalmatadoren von Rock Out kommt eine ganz besondere Ehre zu Teil. Noch nie in der Geschichte des Ice Rock Festivals wurde eine Band an zwei aufeinander folgende Jahre verpflichtet. Die Grundlage dazu legten sich die jungen Emmentaler die vor einem Jahr mit einem sensationellen Auftritt, welcher ihnen in der Folge etliche Buchungen für weitere Konzerte bescherte. Ein Jahr später sind die Jungs um Frontmann Flopsi nicht nur um einige Liveerfahrung reicher auch haben sie mittlerweile eine CD im Gepäck und auch am T-Shirts sind am Merchandising Stand auszumachen. Die Frontmann Qualitäten sind Flopsi nicht abzuschreiben, mit seinen Sprüchen und seiner Spontanität ist er ein echter Gewinn. Es ist jedoch ein schmaler Grat auf dem hier gewandert wird, denn manchmal ist weniger mehr. So unterhaltsam er ist, leider nimmt es dem Auftritt ein wenig den Fluss und so kommt die Band gegen Ende ihrer Stunde schon in Zeitnot um ihr Programm durchzubringen. Trotzdem ist es schön, solch unverbrauchte Musiker, die unbekümmert aufspielen zu beobachten und den Sprüchen und Anekdoten zu lauschen. Alles in Allem auch dieses Jahr haben Rock Out wieder eine Visitenkarte abgegeben auch wenn sie mich nicht mehr so vom Hocker gehaut haben wie noch im Jahr zuvor. Was ich aber auch in diesem Jahr wieder richtig gut fand, ist wie man eigentlich bekannte Riffs neu in eigene Songs verpacken kann. So hörte ich Rockin’ In A Free World oder auch Sweet Child O’ Mine aus Eigenkompositionen raus, die trotzdem den Rock Out Stempel draufgesetzt kriegten.

Das Ice Rock Identitätsgesicht Fridu Gerber kündigt ja wie immer alle Bands persönlich an. Eine Geste, die dem Festival ebenfalls einen sympathischen Stempel aufdrückt und immer wieder zu einem Schmunzler verleiten kann. Bei Animal Drive erwähnte er, dass die Band aus Kroatien nicht gerne fliegen und deshalb ihren Weg nach Wasen i. E. mit dem Auto über Österreich genommen haben. Deshalb vermutlich noch nie in ihrem Leben soviel Schnee zu Gesicht bekommen haben. Österreich versinkt ja aktuell förmlich im Schnee und war deshalb bestimmt nicht ganz so einfach. Die Band um Multiinstrumentalist und Ausnahmesänger Dino Jelusic trafen jedoch schon am Donnerstag auf dem Gelände ein von daher musste auch nicht um den Auftritt gebangt werden. Die Band trat zum ersten Mal in ihrer Karriere in der Schweiz auf und hinterliessen ein super Eindruck. Dino der auch beim vielgerühmten Trans-Siberian Orchestra Mitglied ist und wie jüngst bekannt wurde, demnächst auch mit George Lynch und Will Hunt (Evanescence) ein Album rausbringt, zeigt eindrücklich wieso er in seinen jungen Jahren schon in solch einer Liga mitspielt. Auch seine Bandmitglieder waren in einer grossartigen Spiellaune. Die Bühne wurde zur Spielwiese, jeder Zentimeter ausgenützt und mit den Instrumenten posiert, als wären sie schon 30 Jahre im Geschäft. Es ist immer schwierig als relativ unbekannte Band das Publikum auf seine Seite zu bringen, obwohl es am Ice Rock jeder Band gelingt, da hier einfach alle dankbar jede Band abfeiern. Animal Drive jedoch platzieren wirksam relativ früh im Set mit The Look von Roxette eine Mitsinghymne rein. Damit hatte man dann endgültig alle im Sack. Starkes Livedebüt in der Schweiz und ich bin auf die neue Platte gespannt die dann alsbald rauskommen soll.

Wer mal bei Ozzy Osbourne gespielt hat, der braucht eigentlich keine besondere Vorstellung mehr. Der Prince of Darkness ist bekannt dafür nur die besten der Gilde der 6-Saiter an seiner Seite zu haben. Der Grieche Gus G. ist ein solcher Hexer was er die folgenden 90 Minuten mehr als eindrücklich unter Beweis zu stellen vermochte. Wenn dann ein solcher Ausnahmekünstler auf der Bühne steht, da kann man sich auch sicher sein, dass seine Mitmusiker dem in nichts nachstehen. Felix Bohnke am Schlagzeug ist den meisten von Edguy oder Avantasia bekannt. Am Bass und Mikro steht mit Dennis Ward einer der komplettesten Musiker überhaupt. Bei soviel Fachkompetenz ist es dann auch nicht erstaunlich, dass die Bühne gerockt wird wie Sau. Es wurden natürlich einige Songs von Gus G. Soloscheiben gespielt. Aber auch Coversongs kamen nicht zu kurz, Cold Sweat (Thin Lizzy) machte den Anfang aber auch Gus G. Band Firewind wurde gecovert. Genauso wie eine richtig starke Version von Money for Nothing (Dire Straits). Im Zugabenteil durfte dann natürlich auch Ozzy nicht fehlen und so wurde Bark At The Moon nochmals richtig eingeheizt. Da ich ja auch selber Musik mache ist es natürlich ein Genuss, an vorderster Front zu stehen und zuzuschauen wie hier jede einzelne Note in beängstigender Perfektion rausgeschmettert wird. Zumindest mir ging es mehr als einmal so, dass ich kopfschüttelnd da stand und mir dachte; wie macht der dies nur. Für Gitarristen die auf Solopfaden wandeln und dann auch noch live in Erscheinung treten ist es zudem auch immer ein Spaziergang auf Messers Schneide, wenn es darum geht, Songs so zu präsentieren, dass die komplette Show nicht zu einem Egotrip wird. Gus G. meistert aber auch diese Hürde brilliant, klar ist er der Held auf der Bühne, inszeniert sich jedoch nicht selbstverherrlichend. Im Gegenteil, immer mit einem Lächeln flitzt er über den Gitarrenhals und lässt auch Dennis seinen Spielraum auf der Bühne. Ein Gitarrenheld der bei mir noch einiges mehr an Sympathiepunkte verbuchen konnte, obwohl er schon vorher einige inne hatte.

Viel zu schnell ging auch der Freitag Abend seinem Ende zu. Zuerst gab es aber noch eine Prise gehörigen dreckigen Rock’n’Roll von Bonesetter. Die Band aus Deutschland könnten genauso aus Australien stammen. Musikalisch orientiert man sich an Airbourne oder AC/DC. Zudem wurde mit Bassistin Anna auch noch für die Frauenquote auf der Bühne etwas beigesteuert. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich jedoch schon noch, obwohl auch hier Meckern auf hohem Niveau und überhaupt nicht an der Musik was auszusetzen ist. Ich für mich persönlich würde es begrüssen wenn Sänger Hendrik, der über ein sehr markantes Stimmorgan verfügt, das Publikum auf deutsch ansprechen würde. Schliesslich sind wir in der Schweiz aber eben, dies ist meine persönliche Meinung und die teil ich jeder deutschsprachigen Band mit die

Am Samstag musste ich leider die beiden ersten Bands Gloria Volt und Fire Rose sausen lassen, da ich die Anreise nach Wasen erst am späteren Nachmittag unter die Räder nehmen konnte. Es reichte dann aber noch pünktlich zu Jesus Chrüsler Supercar. Zusammen mit der Souls of Rock Foundation haben die Organisatoren aus zig Bewerbungen eine gesucht, welche zum Ice Rock Festival passt. Mit der Band aus Stockholm wurde der geeignete Kandidat gefunden. Der eigenwillige, als Death and Roll bezeichnete Sound, war mir jetzt nicht gerade unbekannt, so habe ich auch eine CD (35 Supersonic) von den Schweden im Regal stehen. Live erinnert es mich, nicht nur wegen des Rickenbacher Basses, aber doch noch mehr an Motörhead als auf Platte. Es war wieder ein gelungener Farbtupfer im Billing der für Abwechslung sorgte. Danach waren die Jungs fast ausschliesslich an der Bar zu finden und signierten auch fleissig CD’s oder tranken einen mit.

Danach wurde es, man kann es nicht anders beschreiben, magisch. Vor einem Jahr sorgten Maverick für einen unvergesslichen Auftritt, in diesem Jahr kehrte Steve Moore mit seiner anderen Band Stormzone aus Belfast zurück nach Wasen. Ich weiss nicht warum aber vom ersten Ton an hatte die Band rund um John „Harv“ Harbinson das komplette Festgelände im Sack und es wurde eng vor der Bühne. Schon früh wurde mein Lieblingssong (Another Rainy Night) ins Set gepackt und ich konnte echt nicht mehr. Ich musste meine Fotokamera weglegen und mich in den Bann der Band ziehen lassen. Alle, aber auch wirklich alle auf der Bühne hatten solch eine Spiellaune, selbst Schlagwerker Davy alberte hinter oder auf dem Schlagzeug rum. Es wurde mitgesungen, die Fäuste gen Himmel gestreckt und auch sonst brauchte John nicht viel Überzeugungskraft um die Massen in ein Tollhaus zu verwandeln. Vielleicht war es schon das Power Metal Konzert des noch jungen Jahres, ob dem so ist werden die restliche Monate noch zeigen. Eines aber ist klar auf diese sympathische Art und Weise rockt man eine Hütte in Grund und Boden. Keine Ahnung wie lange sie nachher noch am Merchandising Stand waren aber es war bestimmt so lange bis wirklich keiner mehr ein Selfie oder so wollte. Apropos Selfie, Mark von Shakra hatte es schon angesprochen, es war unglaublich wie wenig Handy’s hier unentwegt filmten und fotografierten. Es wurde der Musik gelauscht und das Geschehen auf der Bühne verfolgt und nicht in ein kleines Display gestarrt. Vielleicht ist es auch mit ein Grund, dass die Bands solch eine Freude auf der Bühne haben. Sie sehen noch Gesichter und nicht nur Kameras. Auf jeden Fall waren die 75 Minuten von Stormzone vorbei wie im Fluge. Und wenn dann selbst Fridu im Anschluss auf die Bühne kommt und emotional so berührt ist, dass er kein Wort mehr ins Mikro bringt, dann kann wirklich das eingangs erwähnte Wort „magisch“ verwenden. Das war eine Lehrbuchaktion sondergleichen, so geht Power Metal mit NWoBHM Einschlag. Verdammt war das GEIL.

Da hatte die nachfolgende Band Sorcerer eine Nummer vorgelegt bekommen. Unglaublich, diese bereits 1988 gegründete schwedische Doom Metal Macht hatte es meines Wissens nach, noch nie in die Schweiz geschafft. Wurde also endlich einmal Zeit dafür. Marco hat die Band angekündigt und war auch unendlich stolz darauf die Band für ihren Auftritt in Helvetien ans Ice Rock locken zu können. Zu Recht wie ich finde. Die Band lebt auch brutal vom Charisma ihres Frontmannes Anders Engberg, der eine schon fast unheimliche Ausstrahlung hat und sich auch jederzeit publikumsnah zeigt. Dann hat er auch noch eine Stimme die einem im positiven Sinne erschaudern lässt. Mit in der Band auch der neue Bassist Justin Biggs, der offiziell erst in der Woche nach dem Ice Rock vorgestellt wurde.Wir waren also die ersten die ihn live erleben durften. Sorcerer lieferten ebenfalls einen verdammt guten Auftritt ab. Einzig mit der Bühnenhöhe musste der Sänger hin und wieder kämpfen, dies weil seine Sorcerer Flagge doch schon ziemlich gross ausgefallen war und beim Schwenken doch bedrohlich nahe an die Scheinwerfer kam. Letztlich darf dieser Auftritt aber auch als episch betitelt werden.

Eigentlich schade das die nun folgende Band The Treatment aus Cambridge bereits den Schlusspunkt der Ice Rock Festtage bildete. Aber die Engländer um die Brüder Grey zeigten nochmals wie Rock’n’Roll geht. Kein Wunder, auch wenn die Jungs kaum über Mitte 20 sind haben sie Bühne schon mit grössen wie Kiss, Alice Cooper oder Mötley Crüe geteilt. Was Bühnenaction angeht muss man den Jungs auch nicht zeigen. Selbst ein Luftgitarrenspieler findet beim Rausschmeisser Shake The Mountain Platz auf der Bühne. Sympathisch die Zugabe, die so eigentlich gar nicht vorgesehen war, also spielte man halt nochmals ein Lied aus dem Set. Es gab also kein Abwinken von wegen wir haben nicht mehr Songs. Dies ist Rock’n’Roll. Sowas habe ich, wenn ich mich zurückerinnern kann, glaub ich erst einmal erlebt, bei allen anderen war Schicht im Schacht.

Jetzt 14 Tage später sitze ich hier am Computer und schreibe diese letzten Zeilen. Leider ging es nicht früher, eine Woche ging noch für Grippe drauf. Ein paar Fotos müssen noch bearbeitet werden bevor sie dann alle auf meiner Facebook Seite oder in der Gallery auf dieser Webseite zu finden sind. Die Vorfreude auf die nächsten Konzerte ist auch schon da, aber trotzdem kann ich das Schwärmen für das Ice Rock nicht lassen. Fridu hat es in einem Danksagungsvideo gesagt, es war vermutlich das beste Ice Rock Festival bisher.

Ich selbst habe erst drei Ausgaben miterleben dürfen. Es war jedoch jedes auf seine Weise das beste Ice Rock. Ich meine die Bandauswahl war bisher jedesmal sensationell und handverlesen. Was aber das Ice Rock zum besten Festival macht ist die persönliche Note die hier reingesteckt wird. Angefangen beim Waschbär der über alles wacht bis hin zum hintersten und letzten Mann und Frau die hier ihre Freizeit opfern und sich für drei Festivaltage über Wochen ins Zeug legen. Dann an den Festivaltagen noch jedem mit einem Lächeln begegnen und sich über jeden Kontakt freuen. Dies in einer Zeit wo jeder andere Verein über den Aktivitätsmangel ihrer Mitglieder motzt. Hier am Ice Rock sehe ich alle Jahre wieder, an allen drei Tagen die gleichen Gesichter, ja schlafen denn die nie, frag ich mich. Rockmusik und mit Gleichgesinnten zusammen sein ist die Droge die wach hält, höre ich dann. Zum Besten gehören aber auch Marco und Fridu. Diese beiden Musikbegeisterten geben dem ganzen ein Gesicht, eine Identität und es ist eine wahre Freude, sie bei jeder Band entweder auf der Bühne beim Monitormix oder im Publikum abfeiern zu sehen. Also es war vielleicht das beste Ice Rock Festival, dies mag sein, nach drei erlebten kann ich dies nicht objektiv beurteilen. Das beste am Ice Rock ist aber garantiert die ganze Organisation rund herum.

Ich freue mich zumindest schon jetzt darauf, die ersten Bands für das Ice Rock 2020 dann auf meiner Festivalseite hinzuschreiben am 09.01.2020 wenn es wieder losgeht ins Emmental zu pilgern, hoch in die verschneite Winterlandschaft zu Freunden.