ICE ROCK FESTIVAL – Das coolste Festival seit es Schnee gibt

Traditionell seit 16 Jahren markiert das Ice Rock Festival in Wasen im Emmental den Beginn der Festivalsaison eines jeden Jahres. Auch wenn danach lange nichts mehr kommt, auf das Ice Rock ist Verlass. Jedem Wetter trotzend versammelt sich die Familie der Konzertgänger im liebevoll herausgeputzten Festivalgelände. Letztes Jahr herrschten mit knapp -20°C richtig eisige Verhältnisse. Heuer war es schon dreissig Grad wärmer, trotzdem war das Team rund um Fridu Gerber, der Ice Rock Legende, gefordert. Noch einen Tag zuvor fegte der heftige Wintersturm Burghild durch die Schweiz und hinterliess im ganzen Land beträchtlichen Schaden. Nicht so beim Ice Rock. Fridu betonte, wie er und sein Team zusammen sich am Festzelt festklammerten und dem Sturm trotzten. Einmal mehr ist es unglaublich was hier im Emmental auf die Beine gestellt wurde, es ist ein Festival von Musikfans für Musikfans, anders kann man es gar nicht ausdrücken. Nirgendwo in meiner 30-jährigen Konzertbesucherkarriere habe ich bisher solch ein familiäres, freundliches, unkompliziertes und trotzdem immer wieder hochklassig besetztes Festival gesehen. Hier geht es mit der berühmten Berner Gemütlichkeit zugange und man kennt sich. Fridu hat es erwähnt, er selbst kennt vermutlich 80% der Anwesenden persönlich, kein Wunder er mischt sich auch während den Konzerten immer wieder in die Menge, lässt sich begeistern und ist wie auch alle anderen aus dem Team für einen Schwatz, oder einen Spruch nicht zu schade. So tiefenentspannt habe ich noch keinen Organisator erlebt. So kommt es, dass auch ihm auffällt, dass es Besucher am Ice Rock gibt, die schon alle 16 Ausgaben miterlebt haben und würdigt dies auch mit einer eigens angefertigten Ice Rock Uhr, was für eine geile Geste. Aber nicht nur die rund 300 Anwesenden heute Donnerstag sind begeistert vom Ice Rock, auch die Musiker, notabene die Hauptakteure an einem Festival, kommen gerne hier hoch. Hermann Frank, der am Samstag noch auftreten wird, hat sogar in einem Interview einmal verlauten lassen, dass er liebend gerne einmal hier live auftreten möchte, sein Wunsch wurde erhört und wird in der Ausgabe 2018 erfüllt. Aber auch andere wie Damian Wilson lässt es sich nicht entgehen, gleich über die ganze Festivaldauer vor Ort zu sein und steht am Bühnenrand und beobachtet das Geschehen auf den Brettern die die Welt bedeuten. Auch die am Freitag auftretenden Nordiren Maverick sind bereits in der Scheune anzutreffen.

ONE DESIRE

Aber es geht ja hauptsächlich um die Musik. Heute Donnerstag stehen drei Bands auf dem Programm. Pünktlich um 19:30h entern One Desire aus Finnland die Bühne und feuern ein Melodic Rock Set ab. Die 2012 von Schlagzeuger Ossi Sivula gegründete Band spielt erst zum zweiten Mal in der Schweiz, erinnern sich aber noch gut an ihren Auftritt im vergangenen Jahr in Basel. Vermutlich werden sie sich auch noch gut an diesen hier erinnern, oder an den Vorabend. Wie mir zu Ohren gekommen ist, hatten sie tags zuvor einen Abstecher nach Bern gemacht und die Taxipreise in der Schweiz zu spüren gekriegt. Zu spüren bekamen wir im Publikum aber feinsten Melodic Rock einer aufstrebenden Band mit eigentlich schon längst gestanden Musikern. Ein Feuerwerk an melodischen Perlen wurde abgeschossen, gleich zu Beginn der Hit „Hurt“ kurz darauf „Apologize“. Zu diesem Zeitpunkt hatten One Desire die Anwesenden schon voll im Sack. Die Band wusste zwar nicht wie sie ihren Stil selbst betiteln wollen und es standen etliche Schubladenbegriffe im Raum. Dies ist jedoch vollkommen egal, wichtig ist die Band war guter Laune und wusste zu unterhalten. Für sie war es wohl wie Sommerurlaub, denn wie Sänger und Gitarrist André Linman betonte, muss es in der finnischen Heimat aktuell arschkalt sein. Gitarrist, Songschreiber und Produzent des Albums, Jimmy Westerlund kennt ihn schon lange und arbeitete schon mit André zusammen als dieser noch als 14-jähriger bei Sturm und Drang aktiv war. So wurde als letzter Song auch mit Indians noch ein Hit aus dieser Frühphase des Sängers gespielt. Da hat mich dann doch sehr erstaunt wie er die hohen Passagen immer noch singen kann. Die Burschen sind super sympathisch gewesen und mischten sich danach auch unters Volk, verbrachten die Zeit an der Bar. Wie sie mir dann noch erklärten, ist die Bar heute abend bedeutend näher als noch am Vortag, was die Taxigeschichte wohl bestätigt.

LORDS OF BLACK

Aus dem hohen Norden ging es im Anschluss an die Umbaupause pünktlich mit den Spaniern von Lords Of Black weiter. Lords Of Black ist die 2014 gegründete Band um den zur Zeit sehr angesagten Sänger Ronnie Romero. Ronnie singt sich etwas mehr als einem Jahr in den absoluten Olymp rein. Als 2015 Ritchie Blackmore den noch unbekannten Sänger als neuen Rainbow Sänger rekrutierte wusste noch keiner was da kommen soll. Der gebürtige Chilene ist zudem aktuell auch mit dem Leo Leoni Sidekick CoreLeoni unterwegs und interpretiert alte Gotthard Songs, die Platte soll ebenfalls schon auf dem Weg sein. Heute aber ist er mit seiner Truppe Lords Of Black in Wasen im Emmental und mit seinen drei Mitstreitern wird ein echter Power Metal Leckerbissen abgeliefert. Verdammt knallt das Zeugs rein, astreiner Sound, geiler Mix und ein Wahnsinniger an der Gitarre namens Tony Hernando. Der Bursche hat ein paar Soloplatten und spielt bei der spanischen Band Saratoga mit, genau wie Schlagzeuger Andy, dass muss ich mir mal reinziehen. Die Aktivitäten von Ronnie bei Rainbow, oder die kürzlichen hochgelobten Auftritte mit CoreLeoni dürften Lords Of Black einen Popularitätsschub gegeben haben, ohne Zweifel. Aber wer solch geilen Power Metal zelebriert, hätte die Aufmerksamkeit früher oder später sowieso auf sich gezogen. Da wurde nicht lang rumgefaselt, hier gab es die volle Breitseite um die Ohren gehauen, bestehend aus den Songs der bisherigen zwei Alben die veröffentlicht wurden. Lords Of Black spielten meines Wissens ihr erst zweites Konzert in der Schweiz, denke aber sie werden in Zukunft noch öfter die Alpen zum Beben bringen. Ronnie alberte ja noch rum, dass er schon fast Schweizer Bürger ist, da er im vergangenen Monat doch schon Dauergast war hier in der Schweiz. Als gegen Ende noch die Coversongs Neon Knights und We Rock gespielt wurden, war wohl jedem klar weshalb Ronnie den Ronnie James Dio bei Rainbow ersetzt. Was für ein Organ, was für eine Ausstrahlung. Für mich jetzt schon klar der Gewinner des heutigen Abends.

THUNDERSTONE

Nach den Spaniern ging es wieder zurück nach Finnland. Zehn Jahre nach dem letzten Auftritt in der Schweiz sind Thunderstone wieder zurück in unsere Gefilde gekommen. Mit im Gepäck das 2016 erschienene Album Apocalypse Again. Noch ziemlich geflasht vom Auftritt der Spanier, finde ich leider den Zugang nicht ganz so leicht wie zuvor. Ich mag die Band auf CD, die leicht progressiven Klänge im Power Metal von Thunderstone zünden bei mir live aber leider nicht ganz so toll wie vom Silberling. Aber auch der zurückgekehrte Sänger Pasi Rantanen und seine Mannen rund um Gründungsmitglied und Gitarrist Nino Laurenne haben die ersten Reihen im Griff. Schliesslich ist die 2010 gegründete und einstige Newcomer des Jahres Band nicht so oft in der Gegend und ihre Songs sind qualitativ hochstehend.

ROCK OUT

Den Freitag musste ich leider auslassen, der soll aber auch richtig gut gewesen sein. Zumindest wenn ich so gewisse Stimmbänder in Aktion erlebt habe, muss ich sagen, ging auch am Freitag die Post ab. So kam ich dann aber pünktlich am Samstag wieder in Wasen im Emmental auf dem Festivalgelände an. Gestartet wurde der Nachmittag mit Rock Out. Die Band aus Lützelflüh hatte die kürzeste Anreise und waren auch die Jüngsten an der 16. Ausgabe des Ice Rock Festivals. Die mit einigen Vorschusslorbeeren von Fridu angekündigten Lokalmatadoren legten auch gleich ein richtig geiles Brett hin. Frontmann Florian überzeugt mit einer richtig guten Stimme und hat gleich von Anfang an das Publikum auch durch seine Qualitäten als sehr guter Frontmann im Griff. Der Auftritt zog mich von Anfang an in den Bann und wusste zu begeistern. Wenn da nicht viel schiefläuft, wird man von Rock Out in Zukunft vermutlich noch einiges zu hören kriegen. Die haben da eine wirklich amtliche Visitenkarte abgegeben. Für mich waren die Vier aus dem Emmental eine Entdeckung und eine Band die ich im Auge behalten werde. Die eigenen Songs brauchen sich in keinster Weise hinter den dargebotenen Coversongs zu verstecken. Apropos verstecken, sogar ganze Bassläufe einer zur Zeit sehr aktiven teils wiedervereinten Band versteckt man in die eigenen Songs, cool gemacht. Ich hätte sogar gerne noch ein paar mehr eigene Songs gehört und auch die Geschichten dahinter, so wie die Geschichte von der 7-minütigen Erfahrung mit dem Nahtoderlebniss eine Kollegen, alleine schon die Idee, daraus einen Song zu machen, genial. Es war ein absolut gelungener Einstand in einen herrlichen Konzerttag von einer sehr sympathischen und authentischen Rockband. Sorry Jungs, wenn ihr so weitermacht, ist das bald nicht mehr nur „so Hobby Musik“, da steckt Potential dahinter, macht es einfach nicht so wie der „Henne“.

DAMIAN WILSON

Was jetzt folgte konnte keiner erahnen, einzig der Name des Interpreten war bekannt. Damian Wilson, im letzten Jahr noch mit Threshold auf der Bühne und im Hot Pot, verbringt seinen Kurzurlaub im Emmental. Auf Anfrage fand er sogar noch einen Platz im Line-Up um solo das Publikum eine Stunde zu unterhalten. Nur, es wusste keiner, nicht mal das Ice Rock OK selbst, was Damian zu machen gedenkt. Es fing eigentlich recht harmlos an mit einigen Folksongs, dazwischen erzählt Damian immer wieder ein paar Geschichten, so auch wie er zur Milch gekommen ist, die er sich in den Tee giesst. Ja er hat die Kuh selbst gemolken. Er erzählt Geschichten die einen schmunzeln lassen. Das Threshold ihn jedoch wegen dem Hot Pot rausgeschmissen haben ist wohl kaum wahr. Die von der Kontaktaufnahme eines gewissen Steve Harris jedoch schon. Nur um danach auch noch mit The Evil That Men Do von Iron Maiden anzustimmen, akustisch. Jetzt schon kann man sagen, was Damian da bietet ist absolut einzigartig, er holt sich noch Phipu Gerber von der Stagecrew auf die Bühne um mit ihm zusammen The Trooper anzustimmen. Was aber jetzt kommt wird in die Annalen der Konzertgeschichte eines jeden Anwesenden eingehen. Damian organisiert eine Wall Of Death! Aber dem noch nicht genug, zu einem anständigen Metalkonzert gehört auch ein Stagediven. Auch diese Aufgabe wird gemeistert, singend lässt sich Damian über den Köpfen, the Trooper singend, durch die Menge tragen. Es kommt aber noch wilder. Er sucht eine Dame fürs Hotelzimmer, die Dame ist zwar etwas bärtig aber Damian lässt sich nicht davon abhalten, zusammen mit ihm einen Stagedivingcontest abzuhalten. Und wo endet dieser, richtig im Hot Pot, er kann es einfach nicht lassen. Die Stunde ist leider viel zu schnell vorbei ich habe mich noch selten so gut unterhalten gefühlt wie gerade eben. Mir scheint als wären das Ice Rock und Damian eine untrennbare Verbindung eingegangen. Jeder mag den sympathischen Engländer aus London, er ist so etwas wie everybodies darling. Ein durchaus begnadeter Musiker der selbst bei jeder weiteren Band jeweils immer zuvorderst an der Bühne mitrockt. Man muss ihn einfach gern haben.

20 DARK SEVEN

War klar, nach diesem geschichtsträchtigen Auftritt hat es die nachfolgende Band schwer. Die Reihe war an 20 Dark Seven aus Deutschland. Für mich ebenfalls eine Band die ich zum ersten Mal live erleben durfte. Es wurde wieder eine ganze Spur härter mit den Jungs aus Karlsruhe. Die Band ist noch jung auf der Landkarte des Rock’n’Roll, sie wurden im Januar 2013 gegründet, feierten also gerade ihren 5. Geburtstag. Die Musiker selbst waren jedoch teils vorher schon in namhaften Bands unterwegs gewesen. Sänger und Gründer Marcus kennt man noch von Brainstorm. 20 Dark Seven fanden von Anfang an guten Zuspruch bei Publikum es wurde auch hier Party gefeiert, die kernigen Ansagen von Marcus taten dass ihre dazu, nicht immer oberhalb der Gürtellinie, genauso geht Heavy Rock. Ach ja, eines noch ich hab mir danach noch das Heart Of A Lion Video angeschaut, so wie es die Band verlangte, da hab ich doch einen altbekannten Ice Rock Musiker aus dem letzten Jahr wieder gesehen. Alex Jansen spielte auch mal bei 20 Dark Seven wie ich im Anschluss aus der Bio entnehmen konnte. Alles in allem ein grundsolider Auftritt der Deutschen der mir richtig gut gefallen hat und dies nicht nur wegen dem Ramones Intro. Ich liebe nun mal richtig guten rifflastigen Metal.

EMERALD

Weiter ging die musikalische Reise zurück in die Schweiz. Emerald aus Düdingen betraten die Bühne um ihr aktuelles Werk Reckoning Day vorzustellen. Die Platte wurde anfangs 2017 veröffentlicht und brachte gleich mehrere Besetzungswechsel mit sich gegenüber dem zweitletzten Werk. Reckoning Day schaffte es aber nicht nur mich zu überzeugen und wurde auch weithin gut aufgenommen. Was folgte war ebenfalls ein guter Auftritt der Mannen um den neuen Sänger Marcel Hablützel, oder Mace Mitchell, wie er sich in der Band nennt. Völlig unerwartet, als ich mich gerade ein wenig unterhalten habe, erreichte meine Ohren ein mir bekannter Basslauf. No Easy Way Out. So geil ich liebe diesen völlig unterbewerteten Song von Robert Tepper, nie im Leben hätte ich diesen Song hier erwartet. Es gab kein Halten mehr für mich und ich musste etwas für meine heisere Stimme machen, sie noch heiserer. Auch Emerald hatten leichtes Spiel hier in Wasen im Emmental, der Schopf wurde immer voller, vor der Bühne immer enger und wer als Rausschmeisser dann auch noch einen Iron Maiden Klassiker raushaut hat sowieso gewonnen.

HERMAN FRANK

Ich habe es eingangs schon erwähnt, er wollte schon lange einmal am Ice Rock spielen, nun war er hier, Herman Frank mit seiner Band. Herman hat sie alle schon gesehen, die Bretter die Welt bedeuten. Von ganz gross wie Wacken bis hierher ins Emmental. Aber nirgends auf der Welt ist die Atmosphäre wohl so speziell wie eben hier am Ice Rock Festival. Was folgte waren eine Stunde Dampfhammer. Es war hart und laut, Fridu hat eigentlich bei der Begrüssung das richtige Wort in den Mund genommen, Panzer. Den genauso kam es angebrettert wie ein Panzer der hier die umliegenden Hügel zum Einsturz bringen möchte. Es wurde richtig eng vor der Bühne, zudem war es meinem Empfinden nach auch die lauteste Band überhaupt hier am Ice Rock Festival. Genau so muss es sein. Ein Riff jagt das Andere. Herman Frank ist ja wirklich eine Koryphäe an der Gitarre, Songs schreiben kann er auch wie kaum ein zweiter in der deutschen Metalszene. Kein Wunder also dass hier einfach alles passt. Die Band rast über die Bühne und nutzt jeden Quadratzentimeter. Vorallem Bassist Michael Müller, der auch letztes Jahr schon mit Jaded Heart hier war, war ein Aktivposten sondergleichen, nie in Ruhe immer in Bewegung. Mein einzigster Kritikpunkt war der Teleprompter auf der Bühne. Rick klebte mir mit den Augen schon fast zu fest auf dem Bildschirm. Als Unterstützung passt es aber im Gegensatz zum Rest der Band war es für mich störend.

DREAM EVIL

Man kann es kaum glauben, bereits 1999 gegründet, mittlerweile sechs Alben am Start, das letzte sinngebender Weise mit Six betitelt, erschien im gerade ausgelaufenen Jahr. Trotzdem haben es Dream Evil bisher noch nie in die Schweiz geschafft. Drei Jahre lang versuchte es das Ice Rock Festival die Schweden hierher zu holen und letztendlich hat es geklappt. Zum ersten Mal in der Schweiz und das gleich beim Ice Rock, kein Wunder war der überdachte Schopf jetzt zum Bersten gefüllt. Nicht nur Fans kamen an die Bühne. Selbst die am Vorabend spielenden Maverick versammelten sich vor der Bühne um den Moment erleben zu dürfen, nebenbei erwähnt zeigten sich die Nordiren extrem textsicher bei den Dream Evil Songs. Auch ich freute mich natürlich wie ein kleines Kind auf den Auftritt der Schweden, einige ihre Platten drehten sich bei mir früher schon in Dauerlauf. Deshalb kämpfte ich mich gleich zu Anfang schon durch den berstend vollen Schopf bis ganz nach vorne. Und sie legten los, gleich mit Dream Evil selbst. Die Gitarren jagen sich durch jeden Song, die Texte laden nicht nur die Maverick Jungs zum Mitsingen ein, die Refrains sind ja auch recht einfach gestrickt und nach dem ersten Durchlauf weiss jeder wie es geht. Bedrohlich sehen sie schon aus, vorallem Bassist Pete Pain, wie er sich nennt. Mit seinen schwarz geschminkten Augen und immer Grimassen schneidend am Bühnenrand gibt er der ganzen Geschichte einen bedrohlichen Anstrich. Sänger Niklas thront dominant mit schwarzem Balken über den Monitoren. Es sind Hymnen die aus dem nicht mehr ganz so lauten PA kommen. Hymnen in Form von Bang Your Head, Immortal, United oder dem für mich göttlichen The Chosen Ones, bevor es dann schon an die Zugaben ging. Mit The Book Of Heavy Metal wird ein toller erster Dream Evil Gig in der Schweiz beendet. Danke Marco, dass Du drei Jahre hartnäckig dran geblieben bist um die Band hierher zu holen, grosses Kino

CHAINER

Chainer setzten den Schlusspunkt an diesem Festival. Auch wieder eine Band die ich bisher noch nie gesehen habe. Richtig mitreissen vermochte mich das Trio aus Moudon dann aber doch nicht. Mir fehlte die Einheit auf der Bühne. Frontmann und Gitarrist Kevin Van Raiser setzte sich für meine Belange ein wenig sehr stark in Szene. Spontan kam mir da ein gewisser Herr Malmsteen in den Sinn, was aber nicht das Gitarrenspiel angeht, sondern eher das Getue von Kevin. Der Mann am Bass stand da immer schön andächtig im Hintergrund. Ist es der neue Bassist? Oder sucht die Band immer noch? Wenn ich mich auf der Facebookseite von Chainer umsehe, sucht man seit Sommer einen Ersatz für Bassist Alex und das Inserat läuft noch. Seit Oktober auch einen Mann fürs Schlagzeug, welches aber noch von Yvan bedient wird. Kann durchaus sein, dass ich deshalb keinen Zugang zum recht rifflastigen Metal der Band haben, denn was ich da gesehen habe ist alles andere als eine Band. Schade, aber für mich war das nichts mehr, deshalb habe ich mich auch früher als geplant auf den Heimweg gemacht. Auf einem Festival können einem ja auch nicht alle Bands gefallen, hier war es jetzt nur eine einzige die mich nicht überzeugen konnte. Deshalb Ice Rock, sensationell gemacht.

FAZIT

Es war erst mein zweites Ice Rock Festival, aber es geht in meine persönliche Geschichte ein. Es war SENSATIONELL, es war einzigartig schon fast legendär, mit gut gelaunten Musikern, einigen Premieren und einem absolut überirdischen Auftritt von Damian Wilson. Er hat es geschafft, dass man Hot Pot automatisch mit Damian Wilson in Verbindung bringt. Nach zwei Auftritten hier zählt er für mich fast schon zum Inventar. Sollte er im nächsten Jahr wieder da sein, keine Ahnung wie er dies noch übertreffen könnte. Vielleicht mit einem Lagerfeuer Akustik Set während der Umbaupause draussen vor dem grossen Feuer, wär doch was?

Danke noch an Bömmel für seinen Festivalführer, für mich unentbehrlich

Danke ans komplette Ice Rock Team, die geilen Bands, die Hammer Organisation, die einzigartige Stimmung, Eure Begeisterung an der Sache ist spürbar und ansteckend.