Grenouer aus St. Peterburg sind genau eine dieser Bands, die ich wohl nie entdeckt hätte, hätte ich nicht diesen Blog hier gestartet. Das letzte Werk der Russen „Blood on the Face“ zählt auch heute noch zu meinen Lieblingsalben was modernen Alternative Metal angeht. Seit doch auch schon einiger Zeit (März) ist nun das Nachfolgewerk des Vierers auf dem Markt, da ich aber ja meinen Blog mal kurzzeitig offline setzte konnte ich das Album gar nicht früher würdigen. Und mit „Unwanted Today“ hat Grenouer wiederum alles richtig gemacht, sie sind grundsätzlich dem Stil treu geblieben und machen immer noch modernen Alternative Metal, der sich in keinster Weise hinter den Grössen der Szene, die vornehmlich aus Amerika stammt, verstecken muss. Im Gegenteil, ich finde er ist zum Teil sogar richtig erfrischend. Im Grossen und Ganzen war das Vorgängeralbum zwar noch ein Tick eingängiger, aber bei „Unwanted Today“ finden wieder ein paar frische Elemente den Weg in die Musik von Grenouer und sorgen immer wieder für Überraschungen. Es ist nun mittlerweile auch schon das 8. Studioalbum der Band um Andrey Int, die früher die Extreme Metal Szene aufmischten. Klar wird das Rad nicht neu erfunden, weshalb auch, die Produktion ist fett, man versteht den Sänger, die Gesangslinien sind klar und sind sehr eingängig. Für mich stellt sich auch nach mehrmaligem Durchhören der Platte eigentlich nur die eine Frage, weshalb hat es die Band noch nicht geschafft, sich einem internationalen Publikum Gehör zu verschaffen, liegt es daran, dass Russland nicht unbedingt ein Land des harten Rocks ist, oder zumindest nicht dafür bekannt?

Ich gebs zu, ich bin mittlerweile ein Fan geworden von Grenouer, und ich empfehle wirklich jedem sich mal hinzusetzen und sich mal die Musik reinzuziehen, am besten mit Kopfhörer und in aller Ruhe, den so eingängig die Gesangsmelodien auch sind, es lassen sich immer wieder Sachen in der Musik entdecken die so auf Anhieb nicht erkennbar waren, also gebt dem Album seine Zeit. Produziert wurde dieses kleine Meisterwerk von Giuseppe Bassi, besser bekannt als Dualized, in Italien. Zudem hat man sich noch ein paar Gäste aufs Album geholt. Es sind dies Eddy Cavazza, der schon mit John Wetton gearbeitet hat, und den mir unbekannten Demian von Dunkelwald, Enrico Erk Scutti und Dmitriy Yankovsky. Die 1992 von Sänger Andrey Int und Gitarrist Alexander Motor gegründete Band haben es also geschafft, zusammen mit Bassist Al Bolo und Schlagzeuger Danny D, mich schon wieder in den Bann zu ziehen. Das Intro plus die zwölf folgenden Songs haben für mich alle Zutaten, die gerne habe, erwische mich aber dann immer wieder, wie ich es gerne gehabt hätte, wenn vielleicht das eine oder andere Riff nochmals seine Wiederholung finden würde. Aber genau dies macht es aus, das Unerwartete. Es wechseln sich die harten Riffs mit teils gotischen Elementen, atmosphärischen Klängen aber dann auch wieder balladesken Teilen, untermalt von diesen wirklich brillianten Gesangslinien. Ich habs erwähnt, es ist wahrlich ein Genuss. Egal ob es basslastig wie in „On A Rainy Day“ zu und her geht oder in der grossartigen Ballade „Artificial Tears“ die mich wenigstens wieder zum Durchatmen bringt. ich kann eigentlich keinen Song so richtig hervorheben heute ist mal „Blossoms In The Dust“ mein Lieblingssong, morgen vielleicht das düster emotionale „Going To Stay“, gestern war es dann aber „Point of No Return“. Und genau den gibt es hier jetzt noch als Video. Also Fazit; riskiert ein Ohr und schenkt Grenouer die nötige Aufmerksamkeit, sie haben es verdient. Und wer weiss, vielleicht schafft die Band als bald den längst verdienten Durchbruch, zu gönnen wär es dem sympathischen Vierer.