Tracklisting:

  1. Everytime
  2. Nightchild
  3. The Maze
  4. Incomplete
  5. Prologue
  6. Defy Every Storm
  7. Falling With A Crown
  8. Little Red
  9. In Flames
  10. Unireverse

Info

  • Label: Rockshots Records
  • Genre: Symphonic Metal
  • Veröffentlichung: 28.06.2019

Band:

  • Gesang: Seraine Schöpfer
  • Gitarre: Christian Geissmann
  • Bass: Jan Thomas
  • Schlagzeug: Frank Fritschi

Produktion

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Gemischt von:

Gemastered von:

Symphonic Metal aus der Schweiz kommt zwar hin und wieder vor, aber vornehmlich liegen aus dieser Stilrichtung bei mir eher Bands aus dem Norden im CD-Regal. Aber hey, wenn meine Landsleute in Form von der 2017 ins Leben gerufenen Band Dreams In Fragments schon eine CD in dieser Richtung veröffentlichen, dann zerlegen wir das Teil doch mal in seine Fragmente. Wie schon geschrieben stammt die Vierköpfige Band aus der Schweiz, genauer aus Wangen bei Olten. Der für die Orchestrierung und Gitarren verantwortliche Christian Geissmann dürfte vielleicht dem einen oder anderen noch von seiner Kombo Majesty Of Silence ein Begriff sein, auch dort werden symphonische Klänge verarbeitet, jedoch in viel düsterer Form, eher dem Black Metal der Marke Dimmu Borgir angelehnt. Auf diesem Silberling war die Sängerin Seraina Schöpfer schon als Gastsängerin vertreten und anscheinend hat die Zusammenarbeit so gut funktioniert, dass sich die Beiden gleich für eine neue Band begeistern konnten. Mit ins Boot wurde ebenfalls noch Bassist Jan Thomas von Rainforce geholt und Schlagzeuger Frank Fritschi  Und schon war Dreams in Fragments aus der Taufe gehoben. Was mich dann zugegeben auch noch «gwunderig» machte war der Pressebericht, der die Band mit Nightwish und Delain verglich. Beide Bands stehen bei mir hoch im Kurs, obwohl ich Dreams in Fragments eher mit den Holländern vergleiche als mit den Finnen, ich würde da sogar eher Within Temptation ins Spiel bringen. Den der Bombast eines Tuomas Holopainen ist hier längst nicht so stark vertreten, eher die Düsterheit des letzten WT Outputs. Zudem finde ich solche Vergleiche auch nicht wirklich gut, sie dient zwar dazu einen Hörer auf die ungefähre Richtung zu bringen und soll nicht zu Konkurrenzvergleichen herhalten. Mehrheitlich sind Musiker untereinander Kollegen und nicht Konkurrenten. Letztlich soll jede Band ihren Platz finden können, um ihre Zeit zu bekommen, ihre eigene Identität aufbauen zu dürfen. Da finde ich sind Dreams In Fragments auf gutem Kurs. Gerade Songs wie In Flames (mein Favorit) sind kleine Meisterwerke. Der Rausschmeisser Unireverse (ach wie liebe ich solche Wortspiele) glänzt mit Elektronikspielerei im Intro und ziemlich eigenem Drumbeat als Einleitung zur Strophe, hat schon was von Industrial Metal an sich, was sich ab der vierten Minute erneut wiederholt. Cool finde ich aber auch, dass Christian Geissmann seine düstere musikalische andere Visitenkarte nicht aussen vorgelassen hat. Seine Stimme gepaart mit dem angenehmen, fast schon lieblichem, Gesang von Seraina Schöpfer lassen sich herrlich kombinieren. So überzeugen Songs wie Little Red vor allem auch durch die Growls von ihm, da verleiht dann der böse Wolf, der das Rotkäppchen fressen will, dem Song sowas wie einen authentischen Gebrüder Grimm Stempel. Mein Einstieg zu Reflections Of A Nightmare war das Lyric Video zu Nightchild, den Song fand ich so gut, dass er für mich sogleich auch Song of the Day wurde als ihn erhalten habe. Ein düsteres runtergestimmtes Gitarrenriff als Intro, relativ ruhig Keyboardklänge dazu, die teils tragende Wirkung erzeugen, teilweise zweistimmige Gesangspassagen, zuweilen ganz schön böse Vocals, davon hat es einiges auf dem Album enthalten. Reflections Of A Nightmare ist ein gelungenes Debüt geworden, die schon mal die Qualitäten der Band aufzeigt. Am Stück durchgehört fehlt vielleicht noch ein wenig die Abwechslung, der absolute Aha Moment, der mir die Kinnlade runterreisst. Auch bei der Produktion noch ein wenig mehr Wucht und Kick reinbringen, was natürlich gerade bei einem Debüt, immer auch eine Frage des Budget ist. Bin mir aber sicher, dass wenn man der Band noch ein wenig Zeit lässt, sich dies auch noch ändern wird. Noch ein wenig zusammenrücken und zusammenwachsen und es könnte hier durchaus eine Band entwickeln, die mit der in der Pressemappe erwähnten Bands die Bühne teilen dürften, zumal auch deren Erstlingswerke durchaus noch Entwicklungspotential hatten, die erst später offenbart wurden. Also, Symphonic Rock Fans sollten die Platte unbedingt einmal anhören, ich bin mir sicher da dürfte in Zukunft was richtig Fettes ranwachsen. Die CD kann über die Band selbst oder deren Label bezogen werden.

Wer die Band überdies noch live erleben möchte, kann am 23.08.2019 ins Chillout in Boswil pilgern. Dort werden sie zusammen mit Elcano ab ca. 19:30h auftreten

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