Das war für mich die Nachricht des Tages. Avantasia will zum Eurovisions Song Contest in Schweden reisen. Dass der Tobias Sammet ein verrückter Hund ist ja nichts Neues, aber dies hab ich jetzt auch wieder nicht von ihm erwartet. Ich bin ja schon seit Ewigkeiten ein erklärter Fan des Festivals, auch wenn ich deswegen immer wieder belächelt werde, ich steh dazu. Und eigentlich erstaunlich wieviele es davon gibt, es aber nicht getrauen zuzugeben. Nun tritt also Tobias Sammet mit seinem Projekt Avantasia in der Vorentscheidung mit Mystery of a Blood Red Rose gegen neun weitere Kandidaten an. Ich kann mir zwar nicht erklären wie da Einer auf die Idee kam, die Teilnehmer als relativ unbekannt zu betiteln. Sind doch Avantasia immerhin schon mehrfach in den Charts gewesen und spielen mittlerweile rund um die Welt in ausverkauften Hallen. Aber eben ist halt schon so, bei diesen Fernsehanstalten sitzen doch vermutlich eher die älteren Herren mit Krawatte, die sich zu Hause das Musikantenstadl reinziehen, dass aber dies keiner mehr sehen will, zeigen ja die Einschaltquoten. Ich bin ja jetzt wirklich gespannt wie die Community darauf reagieren wird.
Da sich für Schweden ja auch noch Eclipse bereitmacht, den Vorentscheid an den Melodifestivalen zu gewinnen, könnten zwei echt hochkarätige Melodic Rock Truppen den Song Contest in Schweden aufmischen. Die Vorentscheidung für Eclipse läuft jedoch ein wenig härter ab als die für Avantasia. Eclipse wird sich am vierten Halbfinal in Gävle, der am 27. Februar stattfindet erst einmal gegen sechs andere Konkurrenten durchsetzten müssen. Danach würde es allenfalls noch eine zweite Chance an der Andra Chansen Runde am 5. März geben. Wenn aber alles optimal für Eclipse laufen würde, käme es am 12. März zum Final und zur definitiven Entscheidung, ob der von Erik Martensson komponierte Titel Runaway, es in den Song Contest nach Stockholm schafft.
Da hat muss Tobias Sammet die kleineren Hürden überspringen. Die deutsche Vorentscheidung wird am 25. Februar live auf ARD (Das Erste) ausgestrahlt, und da alleine die Zuschauer via SMS, Televoting entscheiden, hoffe ich das sich alle Metalfans Deutschlands an den Fernseher setzen und die zwei Runden der Vorausscheidung über sich ergehen lassen. Wer weiss vielleicht schreibt einer der beiden Gruppen nach Lordi wieder Geschichte. Tobias Sammet hat übrigens zur Vorausscheidung folgendes Statement rausgelassen:

„Und als ob das nicht genug Beschäftigung wäre, wurde ich von unserer Plattenfirma jetzt gefragt, ob wir am Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teilnehmen möchten. Logo, meine Mutter wird stolz sein. Oder vielleicht auch nicht. Mal sehen… Jedenfalls kam es mir erstmal nicht so naheliegend vor, sowas zu machen und sich mit anderen in Sachen Kunst zu ‚messen‘. Und irgendwie ist es doch komisch, wie bei einer Olympiade gegeneinander anzutreten. Gegeneinander zu musizieren – wobei das in einer Jazzband ja gang und gäbe ist… „jeder gegen jeden“, wie es mein Avantasia-Kollege Ronnie Atkins mal treffend formulierte (nachdem er in Bremen zufällig bei einem Free-Jazz-Konzert gelandet war… ;-))
Egal, unter’m Strich müsste man als Musiker schon ziemlich bescheuert sein, wenn man sich so eine Möglichkeit entgehen lässt: Drei Minuten um Millionen musikinteressierten Menschen zu zeigen, dass es sowas wie uns gibt? Das lass ich mich doch nicht zweimal fragen! WO GEHT’S ZUR BÜHNE?
Wenn Ihr Euch also am 25. Februar darüber wundert, dass in der ARD ein paar Menschen so aussehen wie AVANTASIA, dann liegt das unter Umständen daran, dass es tatsächlich ein paar Menschen sind, bei denen es sich um AVANTASIA handelt. Ha!“

Und jetzt bin ich noch gespannt wie Avantasia den Song auf drei Minuten kürzt, und auf die Bühnenshow, ich kann mir vorstellen, da wird sich Tobias Sammet auch nicht lumpen lassen. Hier nun der Song um den es geht.