Der November war ja wieder ganz extrem. Soviele gute Platten kommen schon lange nicht mehr innerhalb eines Monats auf den Markt. Da waren zum Teil ganz grosse Namen darunter, wie Metallica, und zugegeben, deren Platte war besser als ich erwartet hatte. Ich hab mir die letzten Tage wirklich schwer den Kopf zerbrochen, welches den nun mein Album des Monats werden könnte, und habe mich da hin und her gerissen gefühlt zwischen ein paar Kandidaten. Letztendlich viel meine Wahl dann doch relativ klar auf die Urväter der Göteburger Melodic Death Metal Veteranen von In Flames. Warum? Einerseits mag ich ganz klar melodische Bands die aber auch wissen wie man knallharte Riffs in die Menge zu schmettern wissen. Dann gefällt mir schon immer die Kombination aus melodischem und aggressivem Gesang, teilweise mit Growls verbunden.
In Flames wissen dies auf der aktuellen CD Battles gekonnt in Szene zu setzen. Zudem hat sich die Band über all die zwölf Studioalben immer konsequent weiterentwickelt, egal was andere zu sagen wissen, es hat die Band einen Dreck geschert und sie ziehen ihr Ding durch. So gibt es auf dem neuen Album auch immer wieder Anlehnungen in Richtung Nu Metal. Irgendwie zu offensichtlich ist es für mich zwar dann schon beim Song The Truth ausgefallen, der mich aufgrund der „We Are, We Are“- Chorgesänge doch relativ stark an P.O.D’s Youth of the Nation erinnert. Die Produktion kommt einmal mehr aalglatt daher, hat Wucht und Druck. Ich glaube, der Songschreibe- und Produktionsprozess, übrigens in Kalifornien, war diesmal auch nicht gerade sehr einfach für die Band. Vor einem Jahr verliess der Schlagzeuger Daniel Svensson die Band aus familiären Gründen. Gerade eben hat nun auch noch Bassist Peter Iwers die Band verlassen um mit dem Ex-Gitarristen von In Flames eine neue Band zu gründen.
Es war also viel los im Hause der Schweden. Als ich dann aber den ersten Song The End vor einiger Zeit hörte, war ich sofort hellauf begeistert, und hab damals eigentlich schon lautstark verlauten lassen; wenn dies der Standard des neuen Albums ist, wird es ein Killeralbum. Um es gleich festzuhalten; Für mich ist es nun auch genau ein solches geworden. Ich hätte es zwar im Vorfeld nicht erwartet, weil zugegeben, der 2014 erschienene Longplay Siren Charms war doch nicht so der Bringer. The End war dann aber für mich sowas wie der Wegweiser, der Köder der nun ausgeworfen wurde. Mit Through My Eyes haben sie auch wieder einen richtigen Nackenbrecher im Gepäck, so hart war In Flames schon lange nicht mehr. Der Chor bei Here Until Forever ist gigantisch. Wallflower mit seinen etwas mehr als sieben Minuten Spielzeit fängt instrumental an, und baut langsam auf, bis dann nach mehr als zwei Minuten Anders Fridén einsetzt und dem Song seinen Stempel aufdrückt. Nur um dann wieder in seine minimalen Strukturen zurückzufallen. Ich glaube aber auch, dass In Flames wieder mit diesem Album vielen vor den Kopf stossen werden, einfach weil sie machen was sie wollen und unberechenbar sind. An das Überalbum Reroute to Remain kommt Battles zwar nicht (ganz) ran, aber solch ein Album schreibt man ja auch nur einmal im Leben, und darf man auch nicht mit Battles vergleichen, eben gerade weil man sich ja weiterentwickelt hat. Wer aber auf richtig guten melodischen Death Metal steht, der alle Facetten des Metals ausreizt soll hier zugreifen. Glaubt mir dieser Kauf bereut Keiner. Das Album läuft bei mir zur Zeit auf Dauerrotation.